2014-12-02 11:43:00

Nigeria: Keine Ruhe wegen Boko Haram


Keine Ruhe für Nigeria: Ein weiteres und doppeltes Attentat erschüttert Nigeria. An einem Markt in der Stadt von Maiduguri, der bereits letzten Dienstag Schauplatz eines Massakers wurde, welches 45 Menschenleben forderte, kam es auch an diesem Montag zu Anschlägen. Eine Selbstmordattentäterin sprengte sich selbst in die Luft. Kurze Zeit später kam es zu einer weiteren Explosion in der Nähe des Marktes. Mehrere Häuser wurden zerstört, Menschen getötet, so die ersten Berichte.

 

Papst Franziskus erinnerte bei seiner Türkei-Reise an die vielen Terroropfer in Nigeria – vor allem an die 120 Menschen, die bei dem Attentat auf eine Moschee in Kano ums Leben kamen. Die Angreifer schossen nach den Explosionen weiter auf Flüchtende. In dieser Moschee wurde zuvor zum Widerstand gegen die Terrorgruppe Boko Haram aufgerufen. Nun hat sich auch der Vatikan-Verantwortliche für interreligiösen Dialog, Kardinal Louis Tauran, zu diesen schrecklichen Vorfällen geäußert:

 

„Wir sind alle betroffen von dieser unglaublichen Gewalt, die weiterhin auch die Gläubigen, die sich im Gebet vereinen, trifft und tötet. Man kann nicht mehr schweigen. Man kann diesen Taten gegenüber nicht gleichgütig bleiben. Wo ist die Intelligenz? Wo ist das Herz? Wir müssen diese Ungerechtigkeit anprangern. Ich hoffe, dass die internationale Gemeinschaft darauf einstimmig und schnell reagieren wird. Es ist auch anzufügen, dass es vor allem die Moderaten trifft, diejenigen also, die die anderen zum Nachdenken anregen und die Vernunft erkennen. Es ist sehr traurig, aber wir müssen weiterhin den Weg des Dialogs wählen. Je dramatischer die Situation ist, desto wichtiger ist der Dialog. Es gibt keine Alternativen: nur Dialog, Dialog, Dialog! Unsere Hoffnung ist, dass wenn auch das Böse ansteckend ist, so ist es auch das Gute.“

 

Laut einem Bericht der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ ist der November 2014 der bisher blutigste Monat seit Beginn des Terrors von Boko Haram im Norden Nigerias im Jahr 2009. Nach Angaben der Menschrechtsorganisation fielen im November mindestens 676 Menschen insgesamt 19 Überfällen und Terroranschlägen der islamistischen Sekte zum Opfer. Die Dunkelziffer sei wegen der schwierigen Sicherheitslage jedoch viel höher und sie steigt täglich.

 

(rv 02.12.2014 no)








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