2014-12-01 15:31:00

Ordensjahr: Neue Offenheit in Kirche gibt Zuversicht


An diesem Ersten Advent hat es feierlich begonnen: das Jahr des geweihten Lebens. Gewollt von Papst Franziskus, der ja selbst der erste Ordensmann im römischen Bischofsamt seit mehreren Jahrhunderten ist. Das Ordensjahr komme überraschend, sagt Christian Haidinger. Der Abtpräses ist Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften in Österreich. Die heimischen Ordensgemeinschaften wollen das Jahr des geweihten Lebens nützen, um sich innerlich zu erneuern, und zugleich wollten Österreichs Orden, Kongregationen und Gemeinschaften öffentlicher präsenter sein. Und zwar, wie Haidinger formuliert, weit über den Kreis der kirchlich Sozialisierten hinaus.

Kreativität und Engagement

Er sei sehr positiv überrascht, so Haidinger, mit wie viel Kreativität und Engagement die verschiedenen Gemeinschaften in Österreich in das Jahr der Orden starteten. Sehr positiv bewertet er auch die intensive Zusammenarbeit zwischen Frauen- und Männerorden. Auf die jüngste vatikanische Synode zu Ehe und Familie angesprochen meint Haidinger, dass diese Thema auch für die Orden von großer Wichtigkeit sei. Viele Ordensleute seien in der Familienseelsorge engagiert oder im Schulbereich. Zudem würden Ordensberufungen nicht vom Himmel fallen: Christliche Familien seien essenziell für Berufungen.

Persönlich habe ihn besonders der von Papst Franziskus angestoßenen Freimut auf der Synode berührt, „mit dem in unserer Kirche erstmals über ein so wichtiges Thema diskutiert wurde“. Das gebe große Hoffnung für die Zukunft, so der Vorsitzende der Superiorenkonferenz. Er wolle auch selbst stets offen über das sprechen, was ihm am Herzen liege, betonte Haidinger. So hatte sich der Abtpräses gleich nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der Superiorenkonferenz im November 2013 für einen neuen Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen und gegen den Pflichtzölibat ausgesprochen. Vor kurzer Zeit erst hat er sich bei einer Tagung katholischer Reformgruppen überzeugt gezeigt, dass in der katholischen Kirche das Frauenpriestertum kommen werde.

Prophetische Aufgabe

„Die Orden haben in der Gesellschaft wie in der Kirche eine prophetische Aufgabe“, so Haidinger darauf angesprochen gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. In Österreich gibt es derzeit laut der neuesten Statistik der Ordensgemeinschaften 105 weibliche und 85 männliche Ordensgemeinschaften. Rund 3.900 Ordensfrauen, 1.500 Ordenspriester und 450 Ordensbrüder wirken im Land. Die 234 Ordensschulen werden von rund 50.000 Schülerinnen und Schülern besucht, in den 30 Ordensspitälern werden jährlich rund 515.000 Patienten betreut. Es gibt 500 heimische Ordensarchive bzw. -bibliotheken mit vier Millionen Büchern.

(kap 01.12.2014 sk)








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