2014-11-28 12:05:00

Papst: "Ordensleute sollen Flüchtlingen und Armen helfen"


Papst Franziskus erwartet von geweihten Männern und Frauen konkrete Gesten der Nächstenliebe – beispielsweise gegenüber Flüchtlingen und Armen. Das ist eine der wichtigsten Botschaften von Franziskus in einem Brief an Ordensleute, für die er das „Jahr des geweihten Lebens“ ausgerufen hat. In seinem Schreiben anlässlich des 50. Jahrestags des vom Zweiten Vatikanischen Konzil formulierten „Lumen gentium“, die Dogmatische Konstitution über die Kirche, betont Franziskus die Erneuerung des religiösen Lebens. Ihre Geschichte sei wichtig, um die Identität am Leben zu erhalten, aber auch, um die Einheit der Familie und das Gefühl der Zugehörigkeit der Mitglieder zu stärken. Ein Augenmerk müsse aber auch auf der „Anpassung an die neuen Bedürfnisse“ liegen. 

Eine weitere Hoffnung sei es, im Themenjahr „die Gegenwart mit Leidenschaft zu leben“, so Franziskus weiter. Die Ordensgründer hätten ihr Leben dem Evangelium gewidmet, ihr Ideal sei Christus gewesen. So wie es auch bei Paulus im Ersten Philipperbrief heiße: „Für mich ist Christus das Leben.“ Deshalb, so Franziskus, sei das Evangelium auch das „Handbuch“ für das tägliche Leben und die Entscheidungen der Ordensleute. Sie seien aufgerufen durch die Anerkennung der Würde jedes Menschen und der Gabe des Teilens eine Gemeinschaft anzubieten und in Brüderlichkeit zu leben. „In einer Gesellschaft, die die Effizienz und den Erfolg glorifiziert und die Armen stigmatisiert, können wir durch unser Leben die Wahrheit der Worte der Heiligen Schrift bezeugen.“

Mit Blick auf die Zukunft hofft Franziskus, dass die Ordensgemeinschaften den Mut nicht verlieren und auf Gott vertrauen. Die Schwierigkeiten des geweihten Lebens seien bekannt und reichten vom Rückgang der Berufungen bis hin zu geringem Einfluss, schreibt der Papst an die Gemeinschaften. Vor allem an die jüngeren Ordensleute richtet der Papst in seinem Schreiben ermutigende Worte: „Dieses Jahr werden wir im Dialog stehen. In brüderlicher Gemeinschaft können Sie Erfahrung und Weisheit bereichern und zur gleichen Zeit können Sie die alten Ideale wiederbeleben. Ihr Schwung und Ihre Frische ermöglichen, gemeinsam neue Wege zu gehen, das Evangelium zu leben und Antworten mehr auf die Bedürfnisse der Bezeugung und Verkündigung anzupassen.“

Das Ordensjahr wird an diesem Sonntag mit einer Messe im Petersdom offiziell beginnen und endet im Februar 2016. An der Eröffnungsmesse selbst kann der Papst wegen seiner Türkei-Reise nicht teilnehmen, dennoch wurde das Themenjahr auf seinen besonderen Wunsch hin ausgerufen. Der Vatikan würdigt damit die Rolle religiöser Orden in Kirche und Welt. Zur Sprache kommen sollen in zahlreichen Konferenzen und wissenschaftlichen Symposien die zentrale Bedeutung der Orden für das kirchliche Leben sowie ihre Aufgaben. Das „Jahr des geweihten Lebens“ steht auch im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, aus dem das Dekret „Perfectae Caritas“ über die Erneuerung des gottgeweihten Lebens hervorging.

(rv 28.11.2014 kin)








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