2014-11-28 13:06:00

Pakistan/EU: „Mit großer Besorgnis und Trauer“


Das Europaparlament hat auf die Bestätigung des Todesurteils gegen die Christin Asia Bibi „mit großer Besorgnis und Trauer“ reagiert. Das steht in einer Entschließung vom Donnerstag, zwei Tage nach der Rede von Papst Franziskus in Straßburg. Pakistan wird in dem Text aufgerufen, sein umstrittenes Gesetz über Gotteslästerung abzuschaffen und bereits verhängte Todesurteile auf Grundlage dieses Paragrafen fallen zu lassen. Pakistans Blasphemiegesetz könne gegenüber Menschen aller Glaubensrichtungen missbraucht werden, kritisierte das EU-Parlament. Besonders bedroht seien dabei religiöse Minderheiten wie Christen oder auch Mitglieder der um 1900 gegründeten islamischen Glaubensgemeinschaft Ahmadiyya. 

Auch die Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity International“ (CSI)-Österreich hatte in dieser Woche auf das Schicksal von Asia Bibi aufmerksam gemacht - mit einer Petition an den Präsidenten Pakistans, adressiert an die pakistanische Botschaft in Wien. Ersucht wurde dabei einerseits um Begnadigung der fünffachen Mutter, andererseits um eine Aufhebung des Blasphemiegesetzes. 

Asia Bibi war im Jahr 2009 von zwei Arbeitskolleginnen vorgeworfen worden, sich beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert zu haben, was sie selbst bestreitet. Nachdem das 2010 ausgesprochene Todesurteil durch Strang im Oktober 2014 vom Berufungsgericht in Lahore bestätigt wurde, wird derzeit über ihren Einspruch vor dem Verfassungsgericht entschieden – das ist die letzte Instanz, die die Vollstreckung des Todesurteils noch verhindern kann. 

(kap 28.11.2014 sk)








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