2014-11-27 16:23:00

Schweiz: Bischöfe für Dialog mit Kritikern


Die Schweizer Bischöfe wollen den Dialog mit kirchenkritischen Kreisen weiterführen. Das bestätigte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Erwin Tanner, am Donnerstag im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Umgang mit den kirchenkritischen Kreisen sei eines der Themen gewesen, die die Schweizer Bischöfe diese Woche bei ihrer Herbstvollversammlung in Delsberg besprochen haben. Die katholische Kirche in der Schweiz sei sehr dynamisch, so Tanner. Die elf Bischöfe und Weihbischöfe sowie die beiden Äbte der Schweizer Territorialabteien hätten sich unter anderem über den Stand des Dialogs mit der Allianz „Es reicht!“ ausgetauscht, so Tanner weiter. Die Allianz kritisiert vor allem die Haltung des Churer Bischofs Vitus Huonder. Dieser sei „zu konservativ und nicht dialogfähig“, so die Kritiker.

„Wir sind übereingekommen, dass wir den Dialog mit einer Delegation der Allianz „Es reicht!“ weiterführen möchten, aber selbstverständlich auch unter Einbezug des Bischofs von Chur. Denn es betrifft einerseits Fragen, die das Bistum Chur angehen und andererseits Fragen, die die Bischofskonferenz und die gesamte katholische Kirche in der Schweiz berühren. Wir sind der Meinung, dass wir nicht immer parallel Dialoge führen müssen, sondern gemeinsam, damit ein gegenseitiger Informationsaustausch gewährleistet wird.“

Nächste Woche werden die Schweizer Bischöfe die Lage der katholischen Kirche in der Schweiz direkt mit dem Papst und der römischen Kurie besprechen: Während des „Ad Limina“-Besuchs soll auch eine mögliche Papstreise in die Eidgenossenschaft angesprochen werden.

„Also wir werden das sicherlich vorbringen bei der Begegnung mit dem Papst. Auch beim vatikanischen Staatssekretariat werden wir diese Frage ansprechen. Eine offizielle Einladung an den Papst ist ja bereits vorgebracht worden. Wir warten jedoch noch auf eine offizielle Antwort.“

Weniger erfreut sind die Schweizer Bischöfe über das Parlament in Bern: Der Nationalrat hatte Anfang dieser Woche der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) den Weg geebnet. Das sei eine falsche Entscheidung.

„Es ist sehr wichtig, dass man an die Grundprinzipien unserer katholischen Lehre erinnert: Jedes menschliche Wesen hat eine Würde, die es zu verteidigen gilt. Die Bischofskonferenz hat vor allem daran erinnert, dass es wichtig ist, an die Würde zu erinnern. Eine Gesellschaft ist nur dann im wahrsten Sinne menschlich, wenn sie sich fähig zeigt, jedem Menschen volle Würde und Lebensschutz zu billigen.“

Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Erwin Tanner, fügte an, dass sich die Schweizer Bischöfe auch über die schwierige Lage im Nordirak aus erster Hand informiert haben und sich für eine Aufnahme von Flüchtlingen aussprechen.

(rv 27.11.2014 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.