2014-11-26 14:14:00

D: Hilfsorganisation hofft auf Papst-Engagement


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hofft, dass der Papst bei seiner Türkei-Reise auch für den Erhalt der religiösen, ethnischen und kulturellen Vielfalt im Nahen Osten einsetzen wird. Weiter sei es zu wünschen, dass der Papstbesuch neue Impulse für den Frieden in der Region geben wird. Das schreibt die Menschenrechtsorganisation in einem Brief an den Papst. „Radikale Islamisten bedrohen die Existenz der Christen in ihrer ursprünglichen Heimat“, so der Generalsekretär der GfbV, Tilman Zülch. Es müsse ein „energischer Friedensaufruf“ des Papstes an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erfolgen. Dessen islamisch geprägte Partei AKP sei einer der Hauptförderer der radikalen Strömungen in der Region, fügt GfbV-Generalsekretär Zülch an. Unter den Augen des türkischen Militärs würden auch die mehrheitlich zum sunnitischen Islam gehörenden Kurden in Kobane oder in anderen Regionen Nordsyriens von Islamisten massakriert und vertreiben. Erdogan müsse sich endlich öffentlich zu einem friedlichen und toleranten Miteinander der Religionen bekennen.

 

Die Lage der christlichen Minderheit im Nahen Osten habe sich seit den politischen Umstürzen im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ stark verändert: Durch den immer größeren Einfluss von radikalen Islamisten seien Nicht-Muslime einer immer stärkeren Bedrohung und immer mehr Schikanen ausgesetzt, schreibt die Menschenrechtsorganisation. Nach Zahlen der Gesellschaft für bedrohte Völker stellten die Christen in Syrien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch rund 30 Prozent der Bevölkerung. 2011 waren es mit höchstens 1,7 Millionen Angehörigen von insgesamt 21 Millionen Staatsbürgern keine zehn Prozent mehr. Seitdem sind mindestens 500.000 Christen aus Syrien geflohen. 

 

(pm 26.11.2014 kin)








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