2014-11-24 13:52:00

Papstmesse: Für eine arme und demütige Kirche


Eine demütige und arme Kirche ist Christus gegenüber treu. Das hat Papst Franziskus an diesem Montag in seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta unterstrichen. Ausgehend vom Opfer der Armen Witwe, die alles hergab, was sie besaß – wie das Evangelium erzählt – zeichnete Franziskus das Bild einer Kirche, die sich ganz Gott und dem Nächsten hingibt.

„Mir gefällt es, in dieser Figur die Kirche zu sehen; sie ist ein wenig wie eine Witwe, die ihren Bräutigam zurückerwartet. Sie hat ihren Bräutigam in der Eucharistie, im Wort Gottes, in den Armen, ja: aber sie wartet, dass er zurückkommt, nicht wahr? Diese Witwe war nicht wichtig, ihr Name tauchte nicht in den Zeitungen auf, niemand kannte sie, sie hatte kein Diplom… nichts. Sie leuchtete nicht aus eigenem Licht. Das ist es, was mir sagt, in dieser Frau die Figur der Kirche zu sehen: Die große Tugend der Kirche muss sein, nicht aus eigenem Licht zu leuchten, sondern mit dem Licht, das von ihrem Bräutigam kommt.“

Jesus hatte die arme Witwe im Tempel beobachtet. Sie warf alles, was sie besaß, in den Opferkasten. Diese bescheidene, arme Frau habe mehr als alle anderen gegeben und damit nicht geprahlt – ein Vorbild für Kirche heute, so Franziskus: 

„Alle Dienste, die wir in der Kirche tun, sind dafür da, um uns darin zu helfen, dieses Licht zu empfangen. Ein Dienst ohne dieses Licht ist nicht in Ordnung. Er führt dazu, dass die Kirche entweder reich, mächtig oder machtsüchtig wird oder dass sie irrt, wie es viele Male in der Geschichte vorkam und wie es in unseren Leben geschieht, wenn wir ein anderes, ein eigenes Licht wollen, das nicht das der Herrn ist.“

Aufgabe der Kirche sei es, das empfangene Licht weiterzugeben, im Dienst am Nächsten und ohne Eitelkeit. Franziskus: 

„Wenn die Kirche demütig ist, wenn sie arm ist, auch wenn sie ihr Elend beichtet – das haben wir alle – ist die Kirche treu. Die Kirche sagt: ,Ich bin dunkel, doch das Licht kommt von dort zu mir!‘, und das tut uns sehr gut. Beten wir zu dieser Witwe im Himmel, dass sie uns lehrt, so eine Kirche zu sein und alles aus dem Leben, was wir haben, einzusetzen: nichts für uns, alles für den Herrn und den Nächsten. Demütig. Ohne sich dafür zu rühmen, eigenes Licht zu haben und immer auf der Suche nach dem Licht, das vom Herrn kommt.“

(rv 24.11.2014 pr)








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