2014-11-21 14:55:00

Papst an Migrantenseelsorger: Niemand ist fremd


Seht Migranten als Partner und arbeitet mit ihnen zusammen – diese Botschaft gab der Papst an diesem Freitag den rund 300 Teilnehmern und Experten der internationalen Vatikankonferenz zur Migrantenseelsorge mit auf den Weg. Franziskus bedankte sich für ihr Engagement und betonte, dass Migration Teil unserer Gesellschaft sei. Entwicklung in diesem Bereich bedeute eine Entwicklung der Gesellschaft insgesamt. Niemand sei ein Fremder, und jeder Mensch solle mit Würde empfangen werden, so der Papst.

 

Papst Franziskus bedankte sich vorerst herzlich bei all den Menschen, die aus rund 93 Ländern zum 7. Weltkongress zur Migrantenseelsorge an der Päpstlichen Universität Urbaniana zum Thema „Zusammenarbeit und Entwicklung in der Seelsorge der Migranten“ zusammengekommen waren. In seiner Ansprache griff er das Dokument des letzten Weltkongresses vor fünf Jahren auf: Migration sei eine Einladung, die Zukunft aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, war darin betont worden. Dies betreffe die Entwicklung der ganzen Menschheit, so Franziskus:

 

„Heute ist die Emigration - trotz vieler, teilweise schmerzhafter und dramatischer Situationen – weiterhin ein Streben nach Hoffnung. Vor allem in den Teilen der Welt, wo der Mangel an Arbeit das würdevolle Leben jedes Einzelnen und der Familien behindert. Dort ist der Antrieb groß, anderswo eine bessere Zukunft zu finden, trotz des Risikos der Enttäuschung und Erfolglosigkeit angesichts der Wirtschaftskrise. Das betrifft in unterschiedlichem Ausmaß alle Länder der Welt.“

 

In Kongress waren die unterschiedlichen Dynamiken untersucht, erforscht und besprochen worden, die Kooperation und Entwicklung in der Migrantenseelsorge erlauben. Dies beinhalte auch eine Analyse der Faktoren die zur Migration führen, so der Papst. Franziskus nannte hier neben Ungleichheiten, Armut, arbeitsmarktspezifischen und demographischen Entwicklungen auch Veränderungen durch klimatische Bedingungen, Kriege, Verfolgungen sowie auch den Wunsch junger Generationen, in anderen Ländern ein besseres Leben zu finden. Eine Kooperation in diesem Feld könne die unterschiedlichen Motive der Staaten und der Migranten sichtbar machen und zugleich Vorteile für beide Seiten bringen. Die Migrantenseelsorger hätten in den Ursprungs-, Transit- und Zielländern eine wichtige Rolle für die Emigranten: Sie seien Dialogpartner, Gastgeber, Unterstützer und Begleiter. 

 

Die katholische Gemeinschaft sagt: Keiner ist fremd, und deswegen soll jeder Mensch mit Würde empfangen werden, denn jeder Mensch verdient eine Stütze. Jeder Mensch ein Kind Gottes, erinnerte der Papst mit Blick auf seine Botschaft zum Weltflüchtlingstag: 

 

„Die Migranten erweitern mit ihrer Menschlichkeit, noch vor der kulturellen Wertigkeit, den Sinn der menschlichen Brüderlichkeit. Zugleich ist ihre Präsenz ein Aufruf zum notwendigen Ausgleich von Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und Unterdrückung. So können Migranten Partner werden beim gemeinsamen Aufbau einer Identität, die noch wertvoller für die Gemeinschaft ist. Das gilt für diejenigen, die sie aufnehmen, die sie empfangen. Sie regen die Entwicklung einer gemeinsamen Gesellschaft an, die kreativ und respektvoll gegenüber jeder Würde ist.“

 

Schließlich erteilte der Papst den Audienzteilnehmern noch den Segen und bat und den Schutz der Heiligen Familie. Auch die Mutter Gottes, Jesus und der Heilige Josef hätten die Härte des Exils in Ägypten erfahren, erinnerte Franziskus.

 

(rv 21.11.2014 no)








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