Mit einer neuen Initiative will Papst Franziskus den vatikanischen Caritas-Fond für
Bedürftige und Obdachlose aufstocken. Bei einer Lotterie sollen Gegenstände verlost
werden, die dem Papst in den vergangenen Monaten geschenkt worden waren. Erster Preis:
Ein weißer Fiat Panda, Preise zwei bis vier je ein Fahrrad, der nächste Preis ein
Tandem. Ab sofort sind an den öffentlichen vatikanischen Verkaufsstellen Lose zum
Preis von zehn Euro erhältlich. Die Auslosung erfolgt am 8. Januar unter Aufsicht
von Kardinal Giuseppe Bertello, dem Gouverneur des Vatikanstaats, und einem Notar.
Angestoßen
hat die neue „Wohltätigkeitslotterie für die karitativen Aufgaben des Papstes“ das
vatikanische Governatorat. In Zusammenarbeit mit dem Almosenmeister des Papstes, dem
polnischen Bischof Konrad Krajewski, hat es gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit
nach neuen Einnahmequellen gesucht. Papst Franziskus habe für diese wohltätigen Zwecke
spontan Geschenke zur Verfügung gestellt, die er selbst erhalten hatte, und deren
Erlös er nun den Armen zur Verfügung stellen möchte. Neben den Hauptpreisen stehen
auch eine Videokamera, Uhren, Silberrahmen oder Briefaschen zur Verfügung, sowie eine
Kaffeemaschine und ein weißer Panama-Hut. Als Trostpreise winken unter anderem Schirme,
Bücher, Gürtel.
Neue Form der Mittelbeschaffung
Die „Lotterie
des Papstes“ ist eine neue Form der Mittelbeschaffung für die Hilfstätigkeit von Franziskus.
Krajewski hatte vor gut einem Jahr sein Amt als vatikanischer Almosenmeister mit der
päpstlichen Order angetreten, er dürfe seine Aufgabe nicht nur vom Schreibtisch aus
verwalten. „Du musst mein verlängerter Arm sein, und Gaben zu den Armen und den Letzten
in dieser Stadt bringen“, berichtete der Pole damals über seine Beauftragung durch
Franziskus.
Seither fährt der aus Lodz stammende Pole, der zuvor als päpstlicher
Zeremonier fungiert hatte, mit seinem Kleinwagen durch die Außenbezirke Roms, um Bedürftigen
Zuschüsse zur Stromrechnung oder zu ausstehenden Mieten zu geben. Auf seine Initiative
geht auch die Installationen einiger Duschzellen für Obdachlose an der Kolonnaden
des Petersplatzes zurück. Denn es sei in Rom leichter, ein Panino oder eine warme
Pasta zu bekommen, als die Möglichkeit zu einer gründlichen Reinigung, meint er.