Die anglikanische Kirche von England hat das Bischofsamt endgültig für Frauen geöffnet.
Die Generalsynode beseitigte am Montag in London die letzte förmliche Gesetzeshürde.
Damit sind ab sofort erste Bischofsernennungen für Frauen möglich. Allerdings rechnen
Beobachter bis Jahresende höchstens mit der Nominierung von Weihbischöfinnen, da der
Wahlvorgang weniger komplex ist als bei Ordinarien. Derzeit sind in England unter
anderen die Bischofsstühle von Nottingham, Gloucester, Oxford und Newcastle vakant.
Die
Frage war über Jahre hinweg innerkirchlich breit diskutiert worden. Im Juli schließlich
gab die Generalsynode ihr grundsätzliches Ja zu anglikanischen Bischöfinnen. Ein Drittel
des anglikanischen Klerus in England ist inzwischen weiblich. Die Staatskirche hatte
sich Anfang der 90er Jahre mit dünner Mehrheit für eine Zulassung von Frauen zum Priesteramt
entschieden. Seitdem spaltet die Frage von Frauen und geistlichem Amt Liberale und
Konservative. Immer mehr der anglikanischen Nationalkirchen weltweit lassen Bischöfinnen
zu.