Großbritannien: Kirche fordert mehr Flüchtlingshilfe
Die anglikanische Kirche von England hat die britische Regierung aufgefordert, die
Rechtslage für Flüchtlinge in Aufnahmezentren zu verbessern. In einer Eingabe an das
Parlament kritisiert die Kirche, dass die Behandlung dieser Immigranten den Regelungen
eines seit 1999 geplanten, aber nie in Kraft getretenen Gesetzes zuwiderlaufe. Nach
Angaben der Kirche ist vor allem die psychische Belastung für diese Menschen oft schlimmer
als für Häftlinge.
Weil etwa ein verbindlicher Zeitrahmen für die Bearbeitung
der Aufnahmeanträge fehle, ließen sich die Behörden unangemessen viel Zeit, heißt
es in dem Papier, das der Vorsitzende des kirchlichen Flüchtlingsnetzwerks, Bischof
Johnathan Clark von Croydon, unterzeichnet hat. Für die Menschen in den Aufnahmezentren
bedeute dies große Unsicherheit und Stress, „die schlimmer sind als im Gefängnis“.
Häftlinge hätten immerhin Kenntnis über die Dauer ihres Freiheitsentzugs und das Datum
ihrer Freilassung.