Menschenhandel, Mord
an Studenten, Migrantenproblem: Mexiko hat derzeit große Schwierigkeiten damit, die
grundlegendsten Menschenrechte zu gewährleisten. Um vor allem bei der Migrantenproblematik
korrekt vorzugehen, will die mexikanische Regierung stärker auf die Hilfe der katholischen
Kirche setzen. Das sagte der mexikanische Vize-Minister für Menschenrechte, Juam M.
Gomez, gegenüber Radio Vatikan.
„Ich bin diese Woche in Rom, um über die
Koordination mit der katholischen Kirche zu sprechen. Es geht um die Hilfe für Migranten.
Wir sind ein großes und wichtiges Transitland geworden für viele Lateinamerikaner.
Unsere Zusammenarbeit mit der Kirche rührt daher, dass die Kirche das beste internationale
Netzwerk hat, was die Hilfe für Migranten erleichtert. So arbeiten unsere Konsulate
in den USA schon mit den Kirchen vor Ort zusammen, weil die Kirche einen direkten
Draht zu den Menschen hat.“
Nun soll die Zusammenarbeit auch offiziell
und vor allem mit Unterstützung des Heiligen Stuhls geschehen. Dies sei eines der
Ziele der Gespräche im Vatikan gewesen, so der mexikanische Politiker.
„Wir
haben unsere Einwanderungsgesetze sogar geändert, nachdem wir von kirchlicher Seite
entsprechende Inputs erhalten hatten. Mittlerweile dürfen Migranten in Mexiko auch
arbeiten, was früher nicht erlaubt war. Diese Regelung gilt jedoch nur in den fünf
mexikanischen Bundesstaaten, die ans Ausland grenzen. Sicher, wir müssen noch etliches
unternehmen, um beispielsweise gegen den Menschenhandel besser vorzugehen. Wir sind
bereit, dies zusammen mit dem Heiligen Stuhl zu tun.“
Dass die Menschenrechtslage
in dem nordamerikanischen Land prekär ist, zeigt nicht nur der jüngste Fall der 43
verschwundenen und offenbar ermordeten Studenten im Bundesstaat Guerrero: Zwischen
Drogenkartellen und der Staatsgewalt tobt in Mexiko einer der blutigsten Kriege der
Welt. Die bisherige Bilanz: Allein in den letzten sieben Jahren starben 70.000 Menschen,
25.000 weitere verschwanden.