Großpönitentiar: „Keine Geheimnistuerei in der Kirche“
Die Regelung zur Geheimhaltung in der Kirche will nicht Komplotte oder Wahrheiten
vor der Öffentlichkeit verbergen. Vielmehr sei es so, dass das Kirchenrecht vor allem
den Schutz des Menschen wolle. Dies betont der Großpönitentiar der katholischen Kirche,
Kardinal Mauro Piacenza, in einem Beitrag im „L´Osservatore Romano“. Bei Geheimhaltung
– sei es sakramentale wie bei der Beichte, sei es nicht-sakramentale bei kirchlicher
Mitarbeit – gehe es letztlich darum, „die Ehre und die Reputation eines Menschen oder
einer Gruppe zu achten“, so Kardinal Piacenza. Er äußerte sich anlässlich eines Kongresses
der Apostolischen Pönitentiarie – das ist einer der drei obersten kirchlichen Gerichtshöfe
– zum Thema „Das Siegel des Beichtgeheimnisses und die persönliche Privatsphäre“.
Kardinal Piacenza bekräftigte, dass das Beichtgeheimnis „niemals verändert“ werde
und keine Ausnahmen kenne. Wer sich nicht daran halte, werde exkommuniziert, so Piacenza.
„Dies gilt heutzutage vor allem gegenüber jenen, die mit neuen technologischen Mitteln
versuchen, Beichten abzuhören oder zu veröffentlichen“, so Piacenza.