2014-11-14 15:33:50

Kardinalstaatssekretär Parolin bei 1989-Feiern in Prag


Auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nimmt an den Gedenkfeiern der „Samtenen Revolution“ in Prag teil. Sowohl in der Tschechischen wie in der Slowakischen Republik wird dieser Tage der Wende vor 25 Jahren gedacht. Bereits am Donnerstag traf in Prag Kardinal Parolin ein. Am Samstag zelebriert er im Veitsdom einen Dankgottesdienst für die Wiedererlangung der Freiheit. Im Zentrum steht die Heilige Agnes von Böhmen. Ihre Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II. am 12. November 1989, zu der Tausende Bürger der damaligen Tschechoslowakei nach Rom reisten, gilt als wichtiges Vorspiel des Sturzes des kommunistischen Regimes.

Präsdient, Orthodoxe und Norbert-Grab

Am Freitagvormittag stand ein Treffen mit Präsident Milos Zeman und der Stellvertretenden Vorsitzenden des Senats, Milouse Horska, in der Prager Burg, auf dem Programm Parolins. Im Anschluss daran besuchte Parolin in Begleitung des amtierenden Prager Erzbischofs, Kardinal Dominik Duka, sowie des Olmützer Erzbischofs, Jan Graubner, die Wenzelskapelle im Veitsdom, wo ihn die Mitglieder des Metropolitankapitels begrüßten. Danach war ein Besuch bei Ministerpräsident Bohuslav Sobotka in dessen Residenz vorgesehen.

Ein besonderer Programmpunkt gilt der Begegnung mit den Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen im Kloster Strahov. Abschließend betet der Kardinal-Staatssekretär am Grab des heiligen Norbert und besichtigt den Theologischen und den Philosophischen Bibliothekssaal des Klosters.

Am Sonntag um 10 Uhr feiert Kardinal Parolin einen Gottesdienst in der Agnes-Kirche in der Prager Vorstadt Sporilov (benannt nach einem Verwandten des österreichischen Jesuiten Georg Sporschill) und stellt sich anschließend einer Debatte mit den Pfarrangehörigen. Am Nachmittag fliegt Parolin zurück nach Rom.

Duka: Glaube „Motor der Demokratisierung“

Am eigentlichen Gedenktag der Samtenen Revolution, dem 17. November, feiert der Prager Erzbischof und böhmische Primas Kardinal Dominik Duka um 10 Uhr einen Gottesdienst in der Ursulinenkirche an der Nationalstraße. Am 17. November 1989 hatten hier Studenten in einer bewilligten Demonstration der tragischen Ereignisse des Jahres 1939 gedacht.

Er teile nicht die „gewisse Verlegenheit“, mit der „manche das 25-Jahr-Jubiläum der Rückkehr der Freiheit und Souveränität unserer Heimat betrachten“, so der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz. Es sei „wirklicher Glaube“ gewesen, der Papst Johannes Paul II., den US-Präsidenten Ronald Reagan und die englische Premierministerin Margaret Thatcher verbunden habe, „also ein geistlicher und politischer Motor der Demokratisierung in der Welt und zugleich eine Stütze für die Ungebeugten, die den totalitären Lügen nicht erlegen“ seien.


(kap 14.11.2014 mg)







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