2014-11-13 15:13:48

USA: Kathedrale lädt zu muslimischem Freitagsgebet ein


Es soll ein Zeichen für mehr Verständnis und Akzeptanz zwischen Christen und Muslimen sein: Erstmals in der Geschichte laden die Verantwortlichen der Washingtoner Nationalkathedrale muslimische Gläubige zur Abhaltung ihres Freitagsgebets ein. An dem Gebet am Freitagmittag (Ortszeit) werden rund 100 geladene Gäste teilnehmen und wird zusätzlich per Internet-Livestream ausgestrahlt.

Laut einem Bericht der „Washington Post“ entstand die Idee zur Einladung zum Freitagsgebet bei einem Gespräch zwischen einer anglikanischen Seelsorgerin an der Kathedrale mit dem Botschafter von Südafrika in den USA, Ebrahim Rasool, am Rande einer Trauerfeier für Nelson Mandela im Dezember des Vorjahres. Der Muslim Rasool wird demnach auch bei dem Gebet sprechen. Die Welt und die muslimisch-christlichen Beziehungen befänden sich aktuell an einem einschneidenden Moment, sagte er der „Washington Post“. „Wir brauchen eine Welt, in der alle ihren Glauben frei leben können und in der wir religiöse Intoleranz, Islamophobie, Rassismus, Antisemitismus und antichristliche Feindseligkeit verhindern.“

Die „National Cathedral“ wird auch als „nationale Gebetsstätte“ der USA bezeichnet. In ihr fanden die Begräbnisgottesdienste für mehrere US-Präsidenten, aber etwa auch zahlreiche Gedenkgottesdienste zum 11. September statt. Die Kirche wird von der anglikanischen Episkopalkirche geführt, steht jedoch traditionell allen Glaubensrichtungen offen. Schon in den vergangenen Jahren haben Muslime und Gläubige anderer Religionen immer wieder an christlichen Gottesdiensten oder interkonfessionellen Zeremonien in der Kathedrale teilgenommen. Die Kirche beherbergte zeitweise auch eine jüdische Synagogengemeinde und eine orthodoxe Gemeinde.

(kap 13.11.2014 no)







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