In Israel und Palästina
wurden am Mittwoch zwei Attentate auf Kultstätten verübt. Der erste Anschlag galt
einer Moschee im palästinensischen Dorf Mughayer in der Nähe von Ramallah, der zweite
einer Synagoge in Schefar im Norden Israels. Verletzt wurde nach Aussage der Polizei
niemand.
Lokalen Medienberichten zufolge hat das Feuer erhebliche Schäden an
der Moschee in Mughayer verursacht. Der Bürgermeister Faraj al-Naasan macht jüdische
Siedler für den Anschlag verantwortlich. Die Synagoge Schefar hat durch den Brandsatz,
der außerhalb des Gebäudes explodierte, nur geringe Schäden erhalten. Die Synagoge
wurde erst vor kurzem von einer Gruppe von jüdischen und arabischen Jugendlichen als
Zeichen des Friedens zwischen den beiden Völkern renoviert. Die anhaltenden Spannungen
zwischen Israelis und Palästinensern beunruhigen auch Pater Ibrahim Faltas von der
Kustodie im Heiligen Land. Er erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass Jerusalem
ein Beispiel für religiöse Gemeinschaft sein sollte und kein Kriegsschauplatz.
„Wir
müssen alle daran arbeiten, diesen schwierigen Moment zu überwinden. Wir: Christen,
Muslime und Juden. Die Menschen sprechen bereits von einem Religionskrieg – soweit
sollte es doch nicht kommen. Jerusalem sollte vielmehr ein Modell des Friedens sein,
ein Modell des Frieden zwischen den drei Religionen. Er ist nun der richtige Moment
für ein Treffen der drei religiösen Oberhäupter in Jerusalem gekommen. Eine ähnliche
Initiative ist bereits vom römischen Pilgerwerk für den 20. November geplant: Pilger
ziehen von Betlehem bis nach Jerusalem. An diesem Pilgerweg werden Christen, Muslime
und Juden teilnehmen. Hoffen wir, dass das helfen wird.“
Das römische Pilgerwerk
hat die Pilger-Initiative in Zusammenarbeit mit dem israelischen Tourismusbüro organisiert.
Der Weg führt durch den Checkpoint bis in die Heilige Stadt. Patron der Wallfahrt
ist der heilige Johannes Paul II., der als erster Papst Religionen zum Beten für den
Frieden zusammenbrachte.