Kirchenverantwortliche in Dresden werfen den Organisatoren der sogenannten „Pegida“-Demonstrationen
Rassismus vor. Die wöchentliche Kundgebung wird vom Bündnis „Patriotische Europäer
gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) organisiert. Der Zulauf, den sie
zu verzeichnen hätten, sei erschreckend, so eine gemeinsamer Aufruf der Kirchen am
Dienstag zum Martinsfest. Das Bündnis nutze die Angst vor islamistischem Terror, um
Stimmung gegen Flüchtlinge und überhaupt gegen Ausländer zu machen. „Der angebliche
Aufruf zur Verteidigung des Abendlandes entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als
religiös verbrämter Rassismus“, schreiben die Kirchenvertreter.
Schon am Montag
hatten die Jüdische Gemeinde zu Dresden, das Islamische Zentrum, der Flüchtlingsrat
und weitere Initiativen zusammen mit den Kirchen die Demonstrationen in einer Erklärung
als islamfeindlich und nationalistisch kritisiert. Am Montagabend waren nach Polizeiangaben
rund 1.700 Menschen dem Aufruf des „Pegida“-Bündnisses gefolgt und durch die Dresdner
Altstadt vor die Frauenkirche gezogen. Es war die vierte und größte Kundgebung. 300
Gegendemonstranten forderten ein Ende der „rechten Propaganda“.