Der brasilianische
Kardinal Claudio Hummes hat den Papst über die Lebenswirklichkeit der katholischen
Gläubigen im Amazonasgebiet informiert. Der 80-jährige Brasilianer ist ein langjähriger
Freund von Franziskus. Er war derjenige, der in der Sixtinischen Kapelle bei der letzten
Papstwahl neben Kardinal Bergoglio saß und seinem Freund zum entscheidenden Zeitpunkt
zuflüsterte, er möge die Armen nicht vergessen. Eben weil Franziskus die Armen nicht
vergisst, hat er – sagt Hummes – großes Interesse an der Kirche im Amazonasgebiet.
„Mein Dienst ist derzeit der Präsident der Bischofskommission für Amazonien,
und ich besuche die Prälaturen und Diözesen Amazoniens, das sind 56. Ich konnte dem
Papst vieles aus erster Hand erzählen. Es ist eine schöne, lebendige Kirche, die aber
auch viele Sorgen hat, es fehlt an Priestern und Ordensschwestern, und es gibt materielle
Armut. Ihm, dem Papst, gefällt das sehr, wir wissen ja, wie sehr ihm Amazonien am
Herzen liegt und die große Verantwortung, die die Kirche dort hat.“
Kardinal
Hummes berichtete dem Papst auch über die ersten Erfahrungen mit dem kirchlichen Netz
Panamazonien. Dieses umfasst jene neun Länder einschließlich Brasiliens, die Anteil
am Amazonasgebiet haben. Das Netzwerk wurde erst im vergangenen September eingerichtet.
„Der Papst hat schon damals gesagt, das wird eine Erfahrung von Brüderlichkeit
und Solidarität für die Kirchen, die in Amazonien arbeiten. Ich habe ihm auch den
ersten Brief des Netzes gebracht: Wir haben den Kirchen dieser neun Länder einen Brief
geschrieben. Es war ein schönes Treffen und berührend, weil dieser Papst immer ermutigt,
antreibt, segnet und sich freut, in diesem Fall mit jemandem, der ihm über den Weg
der Kirche in Amazonien erzählt.“
Kardinal Hummes gilt als Vertrauter
und informeller Berater von Papst Franziskus. Er wirkte in der jüngeren Vergangenheit
auch im Vatikan. Unter Papst Benedikt leitete der Brasilianer vier Jahre lang die
Kleruskongregation.