2014-11-10 12:58:53

Heiliges Land: Mitläufer des Friedens


RealAudioMP3 Christen, Muslime und Juden, die zusammen pilgern – und das auch noch auf vermintem Gelände, nämlich im Heiligen Land: Das Römische Pilgerwerk will Unmögliches möglich machen. Am kommenden 20. November soll die Initiative in Betlehem starten und, durch den Checkpoint hindurch, Jerusalem erreichen; der 20. November ist ein Donnerstag, also absichtlich für alle drei beteiligten Religionen ein Werktag. Damit alles klappt, hat sich das Pilgerwerk der Mithilfe des israelischen Tourismusbüros versichert. Liberio Andreatta vom Pilgerwerk erklärt:

„Das wird ein denkwürdiger Tag! Die Israelis werden die Türen des Checkpoints öffnen, und dann wird zu Fuß ein Strom von Menschen singend und Psalmen betend hindurchziehen. Für uns ist es wichtig, dass es in Betlehem losgeht, denn dort wurde einst die Geburt des Retters, des Erlösers verkündet mit den Worten: Friede auf Erden den Menschen guten Willens! Der Friede von Betlehem soll jetzt Beine bekommen, die Trennmauer überwinden und Jerusalem erreichen, wo Jesus starb und auferstand.“

Patron der außergewöhnlichen Wallfahrt wird der heilige Johannes Paul II. sein, der Papst, der als erster Religionen zum Beten für den Frieden zusammenbrachte. Das Römische Pilgerwerk feiert seinen achtzigsten Geburtstag, dazu reist auch der römische Kardinalvikar Agostino Vallini, ein Freund von Papst Franziskus, ins Heilige Land. Monsignore Andreatta:

„Wir wollen die Idee und den Wert des gemeinsam zurückgelegten Wegs wieder ins Bewusstsein zurückholen: Das ist sowohl dem jüdischen Volk als auch der pilgernden Kirche eigentümlich. Das Besondere ist, mit Bewusstsein einen Teil des Wegs wirklich zusammen zu gehen. Palästinenser, Israelis, italienische Christen, Christen aus anderen Ländern... Es werden eben nicht nur Palästinenser und Israelis mitlaufen, sondern auch Christen verschiedener Konfessionen: Orthodoxe, Protestanten, vor allem alle Riten, die in Jerusalem und im Heiligen Land präsent sind.“

Von Betlehem nach Jerusalem sind es zehn Kilometer.

„Hinter der Wallfahrt werden leere Busse fahren, da kann jeder einsteigen, der nach ein paar Kilometern Schwierigkeiten mit dem Gehen bekommt.“

Es gibt also keine Entschuldigung: Jeder kann Mitläufer des Friedens werden, nächste Woche in Jerusalem.

(rv 10.11.2014 sk)








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