„Unsere katholische Kirche kann und wird sich mit der Auslöschung noch ungeborener
Menschen durch Abtreibung nie abfinden“: Das hat der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari
am Freitagabend bei einer Predigt im Bildungshaus Mariatrost vor der Vollversammlung
des Diözesanrats klargestellt. Den Schutz des Lebens an dessen Anfang und Ende – ein
Thema des Treffens - bezeichnete Kapellari als „Dauerauftrag“, den die Kirche auch
dann beharrlich vertreten müsse, wenn dies ungelegen sei. Begründet sei dieser Einsatz
durch die biblischen Beschreibungen von Gott als „Freund des Lebens“ – und darin,
dass „auch der Embryo eine Person ist“.
Die Kirche wisse sich „unverzichtbar
verpflichtet, gegen Abtreibung in der öffentlichen Meinung mit Argumenten anzugehen
und in Konfliktsituationen ideelle und materielle Hilfe zu geben“, so der Bischof.
Statt dabei eine „katholische Sondermoral“ zu vertreten, arbeite sie an Allianzen
für Lebensschutz auch jenseits ihrer Einflusssphären, zumal in der postmodernen Gesellschaft
das menschliche Leben besonders an seinem Anfang und Ende bedroht sei. Nötig sei es,
entschieden Nein zu sagen zur Öffnung von Grenzen, die ungeborenes Leben schützen
und einen kollektiven Dammbruch verhindern sollen.