2014-11-04 17:47:09

Sierra Leone: Schule über TV und Radio


Täglich vier Stunden Unterricht über Radio und Fernsehen - „Mathematik, Englisch, Französisch und Physik“ - hören und sehen seit Anfang Oktober Schüler in Sierra Leone. Aufgrund der Ebola-Epidemie sind die Schulen in dem westafrikanischen Land seit September geschlossen, und vor 2015 ist kein Unterricht vorgesehen. Auf über 42 Kanälen wird nun die neue Form von „Not-Unterricht“ ausgestrahlt, bestätigt der im Bildungswesen tätige Xaverianer-Missionar Pater Luigi Brioni der asiatisch-katholischen Nachrichtenagentur Misna. Ziel sei es, eine Million und 700.000 Kinder mit dieser von Bildungsministerium und dem Kinderhilfswerk UNICEF organisierten Initiative zu erreichen, erklärte der Sierra Leone-Repräsentant der Vereinten Nationen, Uche Ezirim. Die Ansteckungsgefahr des Virus zwingt die Kinder, der Schule fernzubleiben. Seit März sind in Sierra Leone mindestens 1.510 Menschen an dem Virus gestorben. Laut Experten der Africa Governance Initiative aus Freetown ist die Zahl der Neuinfizierten täglich um das Sechsfache höher als noch vor zwei Monaten.

Die „Radio und TV-Schule“ erfülle zwei Notwendigkeiten: Sie verringere die Ansteckungsgefahr und verhindere somit eine weitere Ausbreitung der Krankheit; und sie garantiere weiterhin eine Bildungsmöglichkeit in dem vom neunjährigen Bürgerkrieg verwüsteten Land. Das Bildungsniveau in Sierra Leone ist „katastrophal“, sagte Brioni der Agentur Misna.

(misna 03.11.2014 no)








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