Österreich: Schönborn begrüßt gescheiterte Ehen in Familie Gottes
Beim dem Festgottesdienst im Wiener Stephansdom zum Hochfest Allerheiligen hat Kardinal
Christoph Schönborn betont, dass auch jene, deren Ehe aus welchen Gründen auch immer
gescheitert sei, zur großen Familie Gottes zu gehören würden. Der Kardinal erinnerte
an die teils heftigen Debatten bei der jüngsten Familien-Synode im Vatikan. Papst
Franziskus habe dazu eingeladen, auf die Lebensrealität der Menschen zu blicken. Manche
in der Kirche hätten Angst vor zu viel Offenheit gegenüber jenen, die nicht in einer
gelingenden christlichen Ehe leben; als ob ihnen dadurch selbst etwas weggenommen
werden könnte. Es gebe auch Angst, dass durch die Synode etwas von der klaren Lehre
der Kirche aufgegeben werden könnte.
Papst Franziskus habe jedoch klar betont,
dass er für die Einheit von Kirche und Lehre stehe. Das werde nicht in Frage gestellt.
Die Kirche gebe das Ideal einer christlichen Ehe bzw. Familie und die Treue zur Unauflöslichkeit
der Ehe nicht auf. Doch es brauche neue Wege, um zu zeigen, dass Gott auch für jene
seine Arme ausbreitet, die nicht dieses Ideal von Ehe und Familie leben. Allerheiligen
sei das "Fest der großen Familie Gottes", so Schönborn. Und jeder Mensch bedürfe des
Erbarmens Gottes, um in diese Familie zu kommen.