Ein Lichtblick im
durch Unruhen geschüttelten Südsudan: In dem Land, in dem sich Rebellen und Militärs
weiter Gefechte liefern, kann das katholische Radio Bakhita wohl tatsächlich bald
wieder auf Sendung gehen. Der Sender der Erzdiözese Juba war Ende August von den Behörden
geschlossen worden, weil er über Hintergründe der dramatischen Vorgänge in dem Land
berichtete. Knackpunkt war die Nachrichtensendung des Radios, erklärt Enrica Valentini,
Direktorin des Netzwerkes katholischer Radiosender im Südsudan, gegenüber Radio Vatikan:
„Darin
ging es um die Auseinandersetzungen in der Great Upper Nile-Region im Nordosten des
Landes, zwischen Soldaten des Präsidenten Salva Kiir und den Anhängern der Opposition
unter dem ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar. Es ging insbesondere
um eine Nachricht, die einen Bericht der Opposition über das einschloss, was passiert
war.“
Die Regierung wollte in allen Medien dagegen nur Berichte sehen,
die ihre Sicht auf die Dinge widergaben, berichtet Valentini. Die Behörden drehten
Bakhita einfach den Saft ab: Der Chefredakteur Ochan David Nicholas wurde für mehrere
Tage inhaftiert, die Schlüssel mitgenommen. Nach zwei Monaten Verhandlungen zwischen
Erzdiözese und Behörden habe man für Jubas Radio nun eine Einigung erzielt, berichtet
Enrica Valentini: Bakhita dürfe offiziell wieder senden – allerdings nur unter Aufsicht:
„Nach
einigen Treffen zwischen Vertretern der Erzdiözese und der Lokalregierung wurden dem
Erzbischof Paulino Lukudo Loro die Schlüssel zurückgegeben und er hat grünes Licht
für eine Wiedereröffnung des Radios gegeben. Die Erzdiözese hat ein Komitee zur Aufsicht
des Radios ins Leben gerufen. Jetzt gerade gab es ein kleines Problem mit dem Strom,
und wir versuchen, die Sendestation wieder in Gang zu bringen…“
Wobei Probleme
mit dem Stromkreis für Südsudans Medien derzeit wohl das geringste Problem sein dürften:
Angesichts der blutigen Grabenkämpfe zwischen Regierungskräften und der Opposition
hatten gleich mehrere Medien des Landes in den vergangenen Wochen Sendeverbot erhalten.
Und auch wenn Radio Bakhita bald wieder berichten kann, wird das Programm wohl deutlich
schmaler ausfallen, was politische Hintergründe betrifft.
Friedensgespräche
zeigten wenig Wirkung Die jüngsten Friedensgespräche zwischen Salva Kiir
und Riek Machar in Tansania haben derweil offenbar wenig gebracht: So berichteten
Medien zuletzt über neue Auseinandersetzungen in Bentiu – die Hauptstadt des Bundesstaates
Unity gilt aufgrund von Erdölvorkommen als strategisch wichtig.