2014-11-01 14:30:51

Südsudan: Radio Bakhita darf wieder senden


RealAudioMP3 Ein Lichtblick im durch Unruhen geschüttelten Südsudan: In dem Land, in dem sich Rebellen und Militärs weiter Gefechte liefern, kann das katholische Radio Bakhita wohl tatsächlich bald wieder auf Sendung gehen. Der Sender der Erzdiözese Juba war Ende August von den Behörden geschlossen worden, weil er über Hintergründe der dramatischen Vorgänge in dem Land berichtete. Knackpunkt war die Nachrichtensendung des Radios, erklärt Enrica Valentini, Direktorin des Netzwerkes katholischer Radiosender im Südsudan, gegenüber Radio Vatikan:

„Darin ging es um die Auseinandersetzungen in der Great Upper Nile-Region im Nordosten des Landes, zwischen Soldaten des Präsidenten Salva Kiir und den Anhängern der Opposition unter dem ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar. Es ging insbesondere um eine Nachricht, die einen Bericht der Opposition über das einschloss, was passiert war.“

Die Regierung wollte in allen Medien dagegen nur Berichte sehen, die ihre Sicht auf die Dinge widergaben, berichtet Valentini. Die Behörden drehten Bakhita einfach den Saft ab: Der Chefredakteur Ochan David Nicholas wurde für mehrere Tage inhaftiert, die Schlüssel mitgenommen. Nach zwei Monaten Verhandlungen zwischen Erzdiözese und Behörden habe man für Jubas Radio nun eine Einigung erzielt, berichtet Enrica Valentini: Bakhita dürfe offiziell wieder senden – allerdings nur unter Aufsicht:

„Nach einigen Treffen zwischen Vertretern der Erzdiözese und der Lokalregierung wurden dem Erzbischof Paulino Lukudo Loro die Schlüssel zurückgegeben und er hat grünes Licht für eine Wiedereröffnung des Radios gegeben. Die Erzdiözese hat ein Komitee zur Aufsicht des Radios ins Leben gerufen. Jetzt gerade gab es ein kleines Problem mit dem Strom, und wir versuchen, die Sendestation wieder in Gang zu bringen…“

Wobei Probleme mit dem Stromkreis für Südsudans Medien derzeit wohl das geringste Problem sein dürften: Angesichts der blutigen Grabenkämpfe zwischen Regierungskräften und der Opposition hatten gleich mehrere Medien des Landes in den vergangenen Wochen Sendeverbot erhalten. Und auch wenn Radio Bakhita bald wieder berichten kann, wird das Programm wohl deutlich schmaler ausfallen, was politische Hintergründe betrifft.

Friedensgespräche zeigten wenig Wirkung
Die jüngsten Friedensgespräche zwischen Salva Kiir und Riek Machar in Tansania haben derweil offenbar wenig gebracht: So berichteten Medien zuletzt über neue Auseinandersetzungen in Bentiu – die Hauptstadt des Bundesstaates Unity gilt aufgrund von Erdölvorkommen als strategisch wichtig.

(rv 01.11.2014 pr)








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