Immer mehr Diözesanbischöfe verzichten auf ihre altehrwürdigen Dienstwohnungen. Der
jüngste Fall ist in Chicago zu verzeichnen. Dort will der neue Erzbischof Blase Cupich
das Bischofshaus mit dem Beinamen „19 Kamine“ einer anderen Nutzung zuführen und sich
selbst ein bescheideneres Quartier suchen. Eine eigens eingesetzte Kommission werde
die mögliche Zukunft des Bischofshauses untersuchen, kündigte der Erzbischof an. Das
Gebäude im historischen Stadtviertel „Gold Coast“ am Michigan-See mit seinen 30 Zimmern
diente den Erzbischöfen von Chicago seit 1885 als Behausung. Cupich, der zuvor Bischof
von Spokane war, hat mehrmals die Auswüchse des Wirtschaftsliberalismus gegeißelt
und gilt innerhalb der US-Bischofskonferenz als starker Befürworter des Engagements
für die Armen im Sinn von Papst Franziskus.