Jeder Christ ist dazu
aufgerufen, an der Einheit der Kirche zu arbeiten. Das hat Papst Franziskus an diesem
Freitag bei der Morgenmesse in Santa Marta betont; in den vergangenen Tagen seit der
Synode sprach das Kirchenoberhaupt mehrfach über Spaltung und Einheit in der katholischen
Kirche – ein Thema, das bereits die frühe Kirche bewegte und bedrängte. „Ertragt einander
in Liebe, und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren“, heißt es in der Tageslesung
aus dem Paulusbrief an die Epheser. Dazu Franziskus:
„Die Einheit der Kirche
zu schaffen, die Kirche aufzubauen, diesen Tempel, diese Einheit der Kirche: Das ist
die Aufgabe eines jedes Christen, eines jeden von uns. Wenn man einen Tempel baut
oder ein Haus, sucht man einen geeigneten Bauplatz. Das erste, was man dann tut, ist
einen Grundstein zu suchen. Der Grundstein der Kirche ist Jesus, und der Grundstein
der Einheit der Kirche ist das Gebet von Jesus beim Letzten Abendmahl: Damit sie eins
sind! Und das ist die Kraft.“
Der Grundstein der Kirche: Jesus; der Baumeister:
der Heilige Geist, fuhr Franziskus fort. Dieser schaffe die Einheit der Kirche bei
aller „Verschiedenheit der Völker, der Kulturen, der Menschen“.
„Ertragt
einander in Liebe – und was soll uns dabei am Herzen liegen? Die Einheit zu bewahren!
Und so werden wir starke Steine in diesem Tempel, je schwächer wir uns machen mit
den Tugenden der Demut, des Großmutes, der Sanftheit, der Milde.“
Das sei
derselbe Weg, den Jesus zurückgelegt habe, sagte Franziskus. Jesus habe sich am Kreuz
schwach gemacht und sei darin stark geworden. Auch wir sind gerufen, das zu tun. Der
Papst wörtlich: „Stolz und Überheblichkeit sind nicht hilfreich“. Wenn man baut, braucht
der Architekt einen Plan. „Und was ist der Plan der Einheit der Kirche?“
„Die
Hoffnung, zu der wir alle berufen sind: die Hoffnung, auf den Herrn zuzugehen, die
Hoffnung, in einer lebendigen Kirche zu leben, die mit lebendigen Steinen gebaut ist,
mit der Kraft des Heiligen Geistes. Nur mit dem Bauplan der Hoffnung können wir in
der Einheit der Kirche voranschreiten. Gehen wir! Aber mit der Kraft, die uns das
Gebet Jesu für die Einheit gibt; mit der Gefügigkeit des Heiligen Geistes, der aus
Ziegeln lebendige Steine machen kann; und mit der Hoffnung, den Herrn zu finden, der
uns gerufen hat, ihn zu finden, wenn die Fülle der Zeiten anbricht.“