2014-10-23 12:47:07

Synoden-Medienstrategie: Anderes Vorgehen wäre „wenig realistisch“ gewesen


RealAudioMP3 Der Leiter des vatikanischen Presseamtes, Federico Lombardi, hat die umstrittene Medienstrategie während der Bischofssynode über Ehe und Familie verteidigt. Es sei „absolut illusorisch“ zu glauben, man hätte angesichts von täglich mehr als 70 Redebeiträgen, die zudem noch uneinheitlich gewesen seien, die Stellungnahmen im Wortlaut veröffentlichen können, sagte Lombardi am Mittwoch gegenüber Radio Vatikan in einem Interview.

„Wer die Gegebenheiten im Sekretariat der Synode und im vatikanischen Presseamt kennt, weiß, dass ein solches Vorgehen wenig realistisch war.“

Synodenteilnehmer wie etwa der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, aber auch Journalisten, hatten die von der früheren Praxis abweichende Nichtveröffentlichung der Redebeiträge kritisiert. Die Bischofssynode mit rund 250 Teilnehmern war am Sonntag nach zweiwöchigen Beratungen zu Ende gegangen.

„Mir scheint, dass diese Erfahrung sehr besonders und anders war als die bisherigen Synoden. Wie der Papst mehrmals sagte, handelte es sich bei dieser außerordentlichen Bischofssynode um einen ersten Schritt auf einem Weg, der also noch nicht abgeschlossen ist.“

Das vatikanische Presseamt veröffentlichte eine tägliche Zusammenfassung der Debatte sowie die Namen der Redner. Anders als bei früheren Synoden waren diesmal freie Redebeiträge in den thematischen Debatten möglich. Mit Blick auf die nächste Synode im kommenden Herbst stellte Lombardi jedoch in Aussicht, dass auch eine andere Vorgehensweise möglich sei.

„Aus meiner Sicht ist das Problem bei der Berichterstattung immer die Tiefgründigkeit, mit der ein Journalist ein Thema angeht. Was oft bei Meldungen zu kirchlichen Themen fehlt, ist das Verständnis vom Glauben, das jedoch grundlegend ist für die Kirche. Die Abschlussrede des Papstes hilft uns alle, in diese Tiefe zu gelangen. Es geht also nicht darum, Streitparteien ausfindig zu machen oder strategische Probleme hervorzuheben, sondern es geht doch darum, dass der Papst uns zusammen mit der Kirche mit dieser Synode auf den Weg gebracht hat, um Antworten auf Fragen der heutigen Zeit für die Familien zu suchen.“

(rv/kna 23.10.2014 mg)







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