Papst entzieht Kloster Montecassino Pfarrseelsorge
Papst Franziskus hat dem italienischen Benediktinerkloster Montecassino bei Rom den
Status der Territorialabtei auf das Territorium des Klostergebäudes beschränkt. Das
teilte der Vatikan am Donnerstag zusammen mit der Ernennung eines neuen Abtes mit.
Damit ist dem Kloster künftig kein bistumsähnliches Gebiet zur Seelsorge mehr zugeordnet,
und der Abt verliert seine bischöflichen Befugnisse in diesem Territorium. „Damit
soll das monastische Leben gestärkt werden“, erläuterte Vatikansprecher Federico Lombardi
die Entscheidung des Papstes. Die Gründung neuer Territorialabteien war 1976 von Papst
Paul VI. grundsätzlich abgeschafft worden. Montecassino war eine von weltweit insgesamt
elf noch bestehenden Territorialabteien. Unter ihnen sind die Abteien Wettingen-Mehrerau
in Österreich und Maria Einsiedeln in der Schweiz.
Die 53 Pfarreien, die bislang
zum Kloster Montecassino zählten, gehören künftig zum umliegenden Bistum Sora-Aquino-Pontecorvo.
Aufgrund des Konkordats zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl trete die Neuordnung
jedoch nicht unmittelbar ein, erläuterte das vatikanische Presseamt. Die Zustimmung
Italiens muss demnach noch erfolgen. Seit 2002 wurden in Italien bereits drei ehemaligen
Territorialklöster aufgehoben.