2014-10-20 14:19:22

Kardinal: Bischöfe gehen „nicht genug“ auf Homosexuelle zu


Kardinal Vincent Nichols, Vorsitzender der Bischofskonferenz von England und Wales, hat sich enttäuscht über Aussagen der Bischofssynode über Homosexuelle geäußert. Das Schlussdokument des am Sonntag in Rom zu Ende gegangenen Treffens sei in dieser Frage „nicht weit genug“ gegangen, sagte der Kardinal und Synodenteilnehmer der BBC. Er habe erwartet, dass in dem Text von „Respekt“, „Willkommen“ und „Wertschätzung“ gegenüber Homosexuellen die Rede sei. „Sie standen dort nicht drin, und deshalb glaube ich nicht, dass es ein guter Abschnitt war“, sagte Nichols.

Bis zur nächsten Synode im Herbst 2015 stehe ein weiteres Nachdenken über diese Frage an, betonte der Kardinal. Auch nach den Worten von Papst Franziskus sei das jetzt beendete Bischofstreffen „der Startpunkt für die nächste Synode“. Die Debatte solle jetzt auf breiterer Ebene fortgeführt werden, so Nichols.

Die Bischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan hatte sich nach zweiwöchigen Beratungen nicht auf eine gemeinsame Linie für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexualität verständigen können. In der Abstimmung über das Abschlussdokument verfehlten die betreffenden Passagen des Textes am Samstagnachmittag die erforderliche Zweidrittelmehrheit.

Über Homosexualität heißt es in dem Textvorschlag unter anderem, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften dürften nicht mit einer Ehe gleichgesetzt werden. Zugleich wird gefordert, Personen mit homosexueller Veranlagung mit „Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen und zu behandeln“ und eine „ungerechte Diskriminierung“ zu vermeiden. Im Wesentlichen zitiert der betreffende Absatz eine Äußerung der vatikanischen Glaubenskongregation.

(kna 20.10.2014 sk)







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