Der italienische Jesuit Antonio Spadaro findet es richtig, dass die Wortmeldungen
der Teilnehmer an der Bischofssynode nicht veröffentlicht werden. Das sagte der Chefredakteur
der Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“ im Gespräch mit Radio Vatikan. „Ich halte
es für überflüssig, Mini-Zusammenfassungen zu bekommen, die nichts von der Wärme des
Kontextes haben“, so Spadaro. „Und dann ist mir auch klargeworden, dass auf diese
Art und Weise die Unterscheidung der Geister funktioniert.“
Journalisten,
die über die Bischofssynode zu Ehe und Familie berichten, sind in der Regel aufgebracht
über die Geheimhaltung der Wortmeldungen. Doch Spadaro gibt zu bedenken: „Jedes dieser
vorbereiteten Statements ändert sich doch im Klima von Hin- und Widerrede.“ Er selbst
habe seinen Text ungefähr zehn Mal umgeschrieben. „Und dann finde ich die Tatsache
sehr interessant, dass alle Synodenväter frei Interviews geben können. Mir scheint
das eine sehr virtuose, stimulierende Art und Weise, um einen dynamischen Prozess
wie die Synode abzubilden.“
Spadaro, der 2013 durch ein ausführliches Interview
mit Papst Franziskus bekannt geworden ist, versteht nicht, warum einige Synodenteilnehmer
von einer medialen Manipulation der Synode sprechen. „Wir alle in der Synodenaula
sind doch extrem frei, um Interviews zu geben, die manchmal noch länger als unsere
Beiträge in der Aula sind, und sicher viel expliziter, als eine Kurzzusammenfassung
wäre!“ (rv 17.10.2014 sk)