Dominikanische Republik: „Moralische Vertretung der Missbrauchsopfer“
In der Dominikanischen Republik mehren sich Stimmen von Menschenrechtsvertretern,
die eine stärkere Präsenz des Karibikstaates im anstehenden Verfahren gegen den ehemaligen
Nuntius Jozef Wesolowski im Vatikan fordern. Die dominikanische Ombudsfrau Zoila Martinez
rief am Donnerstag im dominikanischen Nachrichtenportal „Noticias SIN“ Generalstaatsanwalt
Francisco Dominguez Brito auf, eine Kommission zu bilden, die das Land während der
Gerichtsverhandlung in Rom vertritt. Ziel einer solchen Kommission müsse es sein,
die Familien der Missbrauchsopfer zu repräsentieren und zu unterstützen, so Martinez.
„Das Land darf nicht mit verschränkten Armen da stehen. Wir müssen in der Anhörung
als moralische Vertretung der Missbrauchsopfer präsent sein.“
Dem früheren
vatikanischen Botschafter in der Dominikanischen Republik droht eine Haftstrafe von
bis zu sieben Jahren. Der vatikanische Staatsanwalt wirft dem aus Polen stammenden
Kirchendiplomaten sexuellen Missbrauch von Minderjährigen und den Besitz von Kinderpornographie
vor. Der Prozessbeginn ist für Ende des Jahres oder Anfang kommenden Jahres vorgesehen.
Wesolowski steht im Vatikan unter Hausarrest.