Kardinal Schönborn würdigt treue homosexuelle Paare
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat gleichgeschlechtliche Partnerschaften
gewürdigt, die auf lebenslanger Treue und gegenseitiger Sorge beruhen. Er selbst kenne
in Wien ein solches homosexuelles Paar, das in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft
lebe, sagte er der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Als einer der
beiden Partner schwer krank wurde, sei der andere nicht von seiner Seite gewichen.
„Es war wunderbar, menschlich wie christlich, wie der eine sich um den anderen kümmerte“,
so Schönborn am Rand der vatikanischen Bischofssynode zu Ehe und Familie im Vatikan.
„Diese Dinge muss man anerkennen“, fügte er hinzu und wandte sich gegen eine Verurteilung
Homosexueller.
Jesus habe den Menschen gesagt, auch Zöllner und Prostituierte
gingen ins Himmelreich und diese Botschaft richte sich auch an Bischöfe und Priester.
Oft könnten sie sich vor dem vorbildlichen menschlichen Verhalten Homosexueller verneigen,
auch wenn sie diese Form der Sexualität nicht absegnen könnten.
In dem Interview
ging Schönborn auch auf seine Erfahrung als Kind geschiedener Eltern ein. Als Dreizehnjähriger
habe er sehr darunter gelitten. Bis heute habe er unterschwellig den Traum, dass sich
seine Eltern wiederfinden mögen.