Kardinal Christoph Schönborn leitet eine der zehn Arbeitsgruppen der vatikanischen
Bischofssynode zur Familienpastoral. Wie der Vatikan am Freitagabend bekanntgab, wurde
Schönborn zum Moderator eines der beiden französischsprachigen Zirkel gewählt. Daneben
gibt es Arbeitsgruppen in englischer, italienischer und spanischer Sprache. Darin
vertiefen die rund 250 Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laienvertreter in der kommenden
Woche die angesprochenen Themen zu Ehe und Familie, darunter besonders umstrittene
Themen wie der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen oder Empfängnisverhütung.
Die
sogenannte Generaldebatte der Gesamtsynode wurde am Freitag abgeschlossen. Nach einer
fast einwöchigen Plenumsdebatte hat die im Vatikan tagende Versammlung ihre Arbeit
in insgesamt zehn Sprachgruppen fortgesetzt. Die Ergebnisse sollen dann in ein Schlussdokument
eingehen. Dieser Text soll die Grundlage für die im Oktober 2015 tagende zweite Bischofssynode
zur Familienseelsorge sein. Zur Abfassung hat Papst Franziskus der Leitung der Synode
sechs weitere Synodenväter zur Seite gestellt, unter ihnen Kardinal Gianfranco Ravasi
und den Jesuitengeneral Adolfo Nicolás Pachón S.I.
Anders als bei früheren
Synoden beraten die Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laienvertreter diesmal weder
auf Deutsch noch auf Portugiesisch oder Polnisch. Auch ein lateinischer Sprachzirkel
wurde diesmal nicht gebildet. Die deutschsprachigen Mitglieder haben sich auf die
bestehenden Gruppen aufgeteilt. Sie sind nur zu viert: Neben den Vorsitzenden der
Bischofskonferenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Familienseelsorgerin
Ute Eberl aus dem Erzbistum Berlin vertreten.
Am Montag will der Generalrelator
der Synode, der ungarische Kardinal Peter Erdö, den Sachstand der Synode auf Grundlage
der einwöchigen Aussprache in einem Zwischenbericht vortragen. Mit Spannung erwarten
Beobachter, welche Akzente er setzen und welche Themen er besonders hervorheben wird.