In der Folge des Papstbesuchs am Isonzo und des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg,
der vor 100 Jahren begonnen hat, versammeln sich nächste Woche hochkarätige europäische
Historiker aus 17 Ländern in Rom, um über die Rolle der Katholiken im damaligen Krieg
zu diskutieren. Das Thema lautet, unter Bezugnahme auf ein Wort von Benedikt XV.,
„Inutile Strage - I cattolici e la Santa Sede nella Prima Guerra Mondiale“: Nutzloses
Schlachten - Die Katholiken und der Heilige Stuhl im Ersten Weltkrieg. Die von der
Vatikanischen Akademie für die Geschichtswissenschaften, in Zusammenarbeit mit der
„Accademia d'Ungheria“ und der „Commission Internationale d'Histoire et d'Etudes du
Christianisme“ veranstaltete Tagung wird am 15. Oktober, 16 Uhr, von Kardinalstaatssekretär
Pietro Parolin eröffnet und endet am 17. Oktober abends.
Die Mehrheit der
Soldaten sei katholisch gewesen, erläuterte der Präsident der Päpstlichen Kommission
für Geschichtswissenschaft, Bernard Ardura, am Freitag im Vatikan die Relevanz der
Tagung. Im Ersten Weltkrieg sei es auch zur Instrumentalisierung der Religion für
die Ziele der kriegführenden Länder gekommen. Bei allem Leid und Hass sei der Konflikt
auch eine Zeit des Zusammentreffens von Katholiken gewesen, die über die Fronten hinweg
das gleiche Schicksal teilten.
Schwerpunkte des Historikertreffens sind laut
Ardura insbesondere die Haltung von Papst Pius X. bei Kriegsausbruch 1914 und die
Friedensinitiative seines Nachfolgers Benedikt XV. im Jahr 1917. Dessen Verurteilung
des Krieges als „nutzloses Schlachten“ fasse das Wesen dieses Konflikts treffend zusammen,
so Ardura. Zu den Referenten gehören auch der Moskauer Historiker Aleksij Beglov von
der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Direktor des Österreichischen Historischen
Instituts in Rom, Andreas Gottsmann.