2014-10-10 10:27:17

Nigeria: Frauen und Christen sind Zielscheiben von Boko Haram


RealAudioMP3 Morde, Plünderungen, Entführungen, Gewalt – mit diesen Aktionen sorgt die islamistische Terrorsekte Boko Haram in Nigeria für Angst und Schrecken. Mindestens 10.000 Tote gehen bereits auf das Konto der Extremisten, die immer gewalttätiger vorgehen und mit immer besseren Waffen ausgerüstet sind. Pater John Bakenis von der Diözese Maiduguri zieht im Interview mit Radio Vatikan Parallelen zu den Gräueltaten der Milizen des „Islamischen Staates“ im Irak und in Syrien:

„Sie haben dieselbe Methode bei der Besetzung von Dörfern und beim Töten von Menschen. Sie wollen das Gesetz der Scharia ausrufen und ein Kalifat errichten, in dem nur Muslime leben, wie in Syrien, im Irak und in Somalia.“

Zeugen in Nigeria berichten unter anderem von Enthauptungen durch die Terroristen, ähnlich wie sie die IS-Milizen durchführten. Eine erste Zielscheibe der Terroristen seien Frauen, so Pater Bakenis – sie hätten die Wahl zwischen einem Übertritt zum Islam oder dem Tod. Das Schicksal der 200 Schulmädchen, die Boko Haram im April entführte, ist nach wie vor ungewiss.

„Viele Frauen sind schon Muslime geworden wie die Terroristen. Und es gibt auch viele Frauen, die getötet worden sind.“

Nach wie vor verfolgten die Terroristen die religiösen Minderheiten, viele Christen seien getötet worden und ihre Häuser niedergebrannt worden, so der Geistliche. Allein in der Diözese Maiduguri hat Boko Haram 185 Kirchen in Brand gesteckt Viele der vertriebenen Christen hätten in Maiduguri, Mubi, Yola und Jos Zuflucht gesucht, so Bakenis. Einige Schätzungen gehen von bis zu 190.000 Menschen aus, die sich vor Boko Haram auf der Flucht befinden.

Um den Terror zu stoppen, haben die Staatschefs von Nigeria, Kamerun, Niger und Tschad in dieser Woche entschieden, bis Ende November eine afrikanische Kampfeinheit aufzubauen. Sie soll an den jeweiligen Grenzen zum Einsatz kommen.

(rv 10.10.2014 pr)








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