Auch wenn der Alltag
viele Termine und viel Arbeit vorsieht, ist es wichtig, immer an Gott zu denken und
zu beten. Das betonte der Papst an diesem Dienstag bei der Frühmesse in der Casa Santa
Marta im Vatikan. Ausgehend von der Ersten Lesung, in der der Apostel Paulus über
seinen Werdegang nachdenkt und seine Sünden einräumt, sagte Franziskus:
„Sich
erinnern ist eine Gewohnheit, die in unserem Leben nicht sehr verbreitet ist. Wir
vergessen oft viele Dinge und leben im Jetzt. Wir vergessen oft auch die Geschichte!
Doch jeder von uns hat eine eigene Geschichte, einen Werdegang der Güte, einen Weg
der Sünde usw. Es ist gut, wenn wir mit unserer eigenen Geschichte im Gepäck beten.
So wie es Paulus tat, der aus seinem Leben erzählt und betont, dass Gott ihn auserwählt
und berufen hat. Gott hat ihn gerettet und ihn auf seinem Lebensweg begleitet.“
Paulus
rühme sich im Brief an die Galater nur zweier Dinge: seiner Sünden und der Barmherzigkeit
Gottes am Kreuz, so der Papst. Und er schlug einen Bogen zum Evangelium nach Lukas,
das den Besuch Jesu bei Maria und Marta schildert.
„Jesus sagt zu Marta:
,Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria
hat das Bessere gewählt.´ Was heißt das? Den Herrn hören und sein Gedächtnis zu bewahren.
Man kann nicht täglich beten, ohne an die eigene Geschichte zu denken. Jeder hat eine
eigene. Und mit dieser Geschichte im Herzen müssen wir beten, so wie es Maria tat.
Oft werden wir allerdings von so vielen Dingen im Alltag abgelenkt, von der Arbeit
oder anderen Dingen.“
Die Beziehung eines Menschen zu Gott beginne nicht
erst mit der Taufe, sondern noch zuvor: im Herzen des Menschen. Der gemeinsame Weg
mit Gott beginne im menschlichen Herzen, formulierte Papst Franziskus.
„Und
sich daran zu erinnern, dass uns Gott auserwählt hat und dass er mit uns auf dem Weg
ist - darum geht es. Dieser Bund wurde eingehalten, nicht wahr? Nein, so ist es nicht:
Denn wir sind Sünder! Aber wir müssen uns immer daran erinnern, dass Gott uns nie
im Stich lässt und dass er unsere Hoffnung ist. Das ist das wahre Gebet.“