Internationale Medien „beeindruckt“ von der Synode
Die in Rom tagende Bischofssynode zu Ehe und Familie hat auch in internationalen Medien
Niederschlag gefunden. Im Mittelpunkt stehen Erwartungen an mögliche Änderungen der
katholischen Morallehre.
Die spanische Zeitung „El Pais“ urteilt in
ihrer Dienstagsausgabe, Papst Franziskus setze mit dem Bischofstreffen „das um, was
er sich vorgenommen hat: die Kirche in ein 'Feldlazarett' zu verwandeln, um die Leiden
der Menschen zu lindern. Weniger klar ist allem Anschein nach, ob ihn seine Mitarbeiter
bei diesem Vorhaben unterstützen.“
Die Zeitung „New York Times“ schreibt
in ihrer Dienstagsausgabe von einem „scheinbar kollegialen Start“, der trügerische
Erwartungen wecken könne. „Papst Franziskus steigert die Hoffnungen, weil er gewillt
ist, die Dinge mit frischem Blick zu sehen, aber das heißt nicht unbedingt, dass eine
Veränderung damit einhergeht“, sagte der Vatikan-Experte John Thavis der Zeitung.
„Aber ich denke, wenn es keine Veränderungen gibt, wird es als große Enttäuschung
aufgenommen“, so seine Meinung.
Nach Einschätzung der französischen Zeitung
„Le Monde“ in ihrer Onlineausgabe wird es bei der kirchlichen Lehre zur Unauflöslichkeit
der Ehe lediglich in der Anwendung leichte Abweichungen geben, die Lehre selbst aber
werde unverändert bleiben. Schnellere Verfahren zur Eheannullierung, wie sie Kardinal
Peter Erdö vorgeschlagen habe, seien „zweifelsohne zu wenig für jene, die substanzielle
Veränderungen erwartet haben“. Das Thema werde auch deswegen auf einer weiteren Synode
im Herbst 2015 behandelt, um Vertreter liberaler und konservativer Ansätze unter den
Bischöfen einander anzunähern.