2014-10-06 13:02:37

Sierra Leone: Bürokratie kostet Kinderleben


Die internationale Hilfe für junge Menschen, die von Ebola betroffen sind, muss dringend verstärkt werden. Das forderte die katholische Ordensgemeinschaft Don Bosco gemeinsam mit der Regierung von Sierra Leone laut einer am Montag veröffentlichten Pressemeldung der österreichischen Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“, die Don Bosco unterstützt. Besonders das Kinderkrankenhaus in Freetown, das wegen einer fehlenden Isolationsstation geschlossen werden musste, müsse unterstützt werden. Der Leiter des Kinderschutzzentrums Don Bosco Fambul in Freetown, Pater Lothar Wagner, beklagte, dass die deutsche Regierung aufgrund von Formfehlern beim Antrag das Projekt nicht fördern wolle. Das sei „nicht hinnehmbar“ und koste „weitere Kinderleben, was durch rechtzeitige und unbürokratische Hilfe vermieden werden könnte“.

Besonders die steigende Zahl verzweifelter Kinder am Notruf-Telefon zeige die dringliche Lage. Täglich riefen mehr als 200 Kinder an, die „in irgendeiner Weise direkt von Ebola betroffen sind und nach Hilfe rufen“, beschrieb Bruder Lothar das Geschehen. Dabei ginge es nicht nur um erkrankte oder durch Ebola verwaiste Kinder, sondern auch um Kinder, die ihre Familien wegen des Virus verstießen.

Das Sozialministerium meldet, dass seit Ausbruch der Epidemie in Sierra Leone 307 Kinder beide Eltern verloren hätten, 608 Kinder in Quarantäne seien und 54 an der Erkrankung verstorben seien.

(pm 06.10.2014 wb)









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