2014-10-05 11:56:10

Kampf gegen IS „fast ein Gebot der Nächstenliebe“


Im militärisch-gewaltsamen Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) sieht der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper „fast ein Gebot der Nächstenliebe“. Das Vorgehen des IS müsse gestoppt werden, auch mit Waffenlieferungen an die Kurden, betonte der Kardinal am Samstag in Vallendar in einer Diskussion mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Es würde unterlassener Hilfeleistung gleichkommen, den vom IS bedrohten Menschen nicht zu helfen, so Kasper.

Der Kardinal wie auch Steinmeier appellierten an alle islamischen Staaten, sich deutlich vom IS zu distanzieren. Es brauche die feste Versicherung dieser Staaten, dass sich das Vorgehen des IS nicht aus dem Koran rechtfertigen lasse, sagte Steinmeier. Kasper, der den IS eine „Mörderbande“ nannte, äußerte die Hoffnung, eine gemeinsame Front der Religionen gegen den IS könne auf längere Sicht zu einem Zusammenrücken der Religionen führen.

Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt äußerten sowohl Kasper als auch Steinmeier die Einschätzung, dass von den zerstrittenen Kirchen dort nichts zur Beilegung des Konflikts zu erwarten sei. Kasper sprach von einer „ganz komplizierten kirchlichen Situation“. Er verwies zur Begründung unter anderem darauf, dass die Kirchen in der Ukraine an „völkischen Kulturen“ orientiert seien.

(kna 05.10.2014 sk)








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