2014-10-03 15:55:18

Russland: Nur orthodoxe Kirche „heilig, katholisch, apostolisch“


Nur die orthodoxe Kirche ist „heilig, katholisch und apostolisch“. Daran hält der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), bei der Sitzung der Interorthodoxen Spezialkommission zur Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils im schweizerischen Chambesy fest. Diese Haltung müsse bei den Beschlüssen des für 2016 geplanten Panorthodoxen Konzils „klar aufgezeigt werden“, so Hilarion. Dies gelte besonders bei der Beteiligung orthodoxer Christen an der Arbeit zwischenkirchlicher Organisationen.

Metropolit Hilarion betonte bei der Tagung der Spezialkommission, dass das für 2016 geplante Panorthodoxe Konzil nicht als „Ökumenisches Konzil“ bezeichnet und auf eine Ebene mit den sieben Ökumenischen Konzilen des ersten Jahrtausends gestellt werden könnte. Denn auf diesen beruhe der Glaube der orthodoxen Kirche. Aufgabe der Spezialkommission ist es, die Vorlagen für das Konzil zu redigieren. Zugleich brachte der Metropolit den Wunsch zum Ausdruck, dass das seit mehr als fünfzig Jahren vorbereitete Konzil ein Ereignis werden möge, das die orthodoxen Kirchen „vereinen“ und „zur Klärung gemeinsamer Positionen zu einigen Fragen von heute führen“ werde. Daher messe die russisch-orthodoxe Kirche dem Vorbereitungsprozess des Panorthodoxen Konzils große Bedeutung zu.

Die Arbeit der Spezialkommission sei besonders wichtig, weil an den Vorlagen für das Konzil „substanzielle Veränderungen“ notwendig seien, „um sie mit Leben zu erfüllen“. Patriarch Kyrill verfolge dieses „außerordentlich wichtige interorthodoxe Thema“ – wie schon zu seiner Zeit als Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats – mit größter Aufmerksamkeit.

Zur Ökumene sagte der Metropolit, man müsse die Veränderungen zur Kenntnis nehmen, die in einer ganzen Reihe von protestantischen Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats vor sich gegangen seien. Viele von ihnen hätten den „Weg der Liberalisierung von Lehre und Moral“ eingeschlagen, daher habe das Moskauer Patriarchat den Dialog mit ihnen derzeit eingestellt.

Streit um Orthodoxe Tschechiens und des Slowakei

Kritik übte Hilarion an der Nichteinladung von Vertretern der orthodoxen Kirche von Tschechien/Slowakei zu der Tagung in Chambesy. Er hoffe, dass diese Entscheidung revidiert werde, weil sonst die Beschlüsse des Treffens („Synaxis“) der Oberhäupter der orthodoxen Kirchen vom März nicht entsprechend umgesetzt werden könnten. Denn bei der „Synaxis“ sei festgelegt worden, dass alle Entscheidungen im Rahmen des Vorbereitungsprozesses im Konsens aller autokephalen orthodoxen Kirchen getroffen werden sollten.

Die Neuwahl des Oberhaupts der orthodoxen Kirche der tschechischen Länder und der Slowakei ist ein Streitpunkt zwischen Konstantinopel und Moskau. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel äußert schwere Bedenken im Hinblick auf die kanonische Rechtmäßigkeit des Wahlvorgangs.

(kap/kipa 03.10.2014 mg)







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