Um gegen die „Barbarei der Terrorgruppe IS“ und die „Verachtung der Zivilisation“
anzugehen, könnten der interreligiöse und interkulturelle Dialog eine wichtige Rolle
spielen. Das sagte der Kustos des Heiligen Landes, Franziskanerpater Pierbattista
Pizzaballa, jetzt bei einem Auftritt im europäischen Zwergstaat San Marino . Die
dramatischen Entwicklungen im Nahen Osten bringen nach Pizzaballas Analyse drei Risiken
mit sich. Neben der Gleichgültigkeit und die Routine der alltäglichen Gewalt seien
der Ruf nach Waffen und der Kampf gegen die Zivilisation sowie der nur „sehr schmale
Ansatz eines Annäherungsversuchs an die Krise“ beunruhigend.
Allerdings könne
man die dramatische Situation im Nahen Osten auch als eine Möglichkeit ansehen, über
Grenzen hinwegzusehen und gerade aufgrund der Drohungen des fundamentalistischem Islamismus
den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu fördern. Denn der
interreligiöse Dialog suche und beachte die Unterschiede zwischen den Religionen.
Unterschiede abzulehnen, sei hingegen eine fundamentalistische Geste, so der Franziskanerkustos.