Der Vatikan wird die Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau mit rund 100.000 Euro unterstützen.
Das teilten die Verantwortlichen der Gedenkstätte mit. Der Heilige Stuhl werde damit
mithelfen, einen millionenschweren Fonds zum Erhalt des ehemaligen KZs Auschwitz-Birkenau
aufzubauen. Aus dem Vatikan hieß es, dass die Summe „angesichts unserer beschränkten
Möglichkeiten“ nicht groß sei. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Das
Museum plant einen langfristigen Fonds im Umfang von 120 Millionen Euro zum Erhalt
der Anlage, um aus den Zinsen die jährlich anfallenden laufenden Kosten von sechs
bis sieben Millionen Euro zu finanzieren. Insgesamt sind bereits 102 Millionen Euro
aus inzwischen 31 Ländern zugesagt, 67 Millionen davon wurden schon überwiesen, so
die französische Nachrichtenagentur afp. Deutschland beteiligt sich an dem Fonds mit
60 Millionen Euro.
Der Direktor des Museums in Auschwitz-Birkenau, Piotr Cywinski,
begrüßte die Zuwendung aus dem Vatikan auf der Webseite der Gedenkstätte als „sehr
wichtiges Signal“. In dem ehemaligen Vernichtungslager der Nationalsozialisten waren
in den Jahren 1940 bis 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen getötet worden. Es erstreckt
sich über eine Fläche von 200 Hektar. Auf dem Gelände befinden sich 155 Gebäude in
gutem Zustand, 300 sind jedoch beschädigt.
Der sumpfige Boden und die Luftfeuchtigkeit
setzen den Holzgebäuden zu, so dass sie regelmäßig restauriert werden müssen. Auch
die privaten Gegenstände der Deportierten im Museum bedürfen der Pflege. Rund eine
Million Menschen besuchen das ehemalige KZ jedes Jahr.
(afp/rv/spiegel-online
30.09.2014 mg)
Unser Foto zeigt Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch
auf dem Gelände des KZs Auschwitz im Mai 2006. Zuvor hatte auch Papst Johannes Paul
II. Auschwitz im Sommer 1979 besucht.