Die katholische Kirche will Gespräche mit den wegen ihrer Gewalt gefürchteten Mara-Banden
aufnehmen. Weihbischof Juan Jose Pineda in Tegucigalpa bot nach Angaben nationaler
Medien seine Vermittlung zwischen den Banden und der Regierung an. „Viele Menschen
wollen davon nichts hören, aber man muss miteinander reden“, zitierte ihn die Tageszeitung
„El Heraldo“ in ihrer Montagsausgabe. Die Mara-Banden befänden sich in einer Spirale
der Gewalt und wüssten keinen Ausweg aus dieser Situation, so der Weihbischof. Honduras
gilt als eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas.
Unter dem Begriff
„Mara“ wird eine Vielzahl in Nord- und Mittelamerika agierender Jugendbanden zusammengefasst.
Allein in ihrem Ursprungsland El Salvador gibt es nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen
bis zu 100.000 Mitglieder solcher gewaltbereiter Gangs, die durch Drogenhandel, Schutzgelderpressung
oder Zwangsprostitution ihre Einnahmen generieren. Die Kirche in El Salvador erreichte
zuletzt in Gesprächen einen Waffenstillstand unter den Mara-Banden, der zunächst einen
spürbaren Rückgang der Mordrate zur Folge hatte.