2014-09-29 17:25:38

Österreich: Diskussion über Koran-Einheitsübersetzung


Der Wiener Religionsrechtler Richard Potz hält eine für alle Muslime in Österreich verbindliche deutsche Einheitsübersetzung des Korans für undenkbar. Die mehreren in Österreich vertretenen islamischen Glaubensgemeinschaften könnten sich aber „darauf einigen, eine bestimmte Koran-Ausgabe als jene für sie primär maßgebliche zu bezeichnen und diese im schulischen Bereich verwenden“, sagte Potz in einem Interview für die Tageszeitung "Die Presse" (Montag-Ausgabe). Integrationsminister Sebastian Kurz hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, dass die „Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (IGGiÖ) eine offizielle deutsche Fassung des Koran präsentiert um eine Radikalisierung zu vermeiden.

Dass eine einheitliche Koran-Fassung gelinge könnte, ist für Potz „ausgeschlossen“. Der Vorstand des Instituts für Religionsrecht der Universität Wien (Rechtswissenschaftliche Fakultät) verwies dazu unter anderem auf die Entstehungsgeschichte des Korans und die schwierige Übersetzung. „Es gab immer schon und gibt auch heute noch mehrere Koran-Fassungen, die von der islamischen Welt akzeptiert werden“, erklärte der Religionsrechtler. Die Schwierigkeiten begännen daher schon mit der Frage, welche Fassung übersetzt werde.

(kap 29.09.2014 no)








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