Ungarn: Mariapocs-Wallfahrt mit Gebet um Bekehrung Russlands
Mehr als 2.000 griechisch-katholische Gläubige aus der Slowakei und der Karpathoukraine
haben kürzlich an einer Wallfahrt ins ungarische Mariapocs teilgenommen und für Frieden
in der Ostukraine gebetet. Das ursprüngliche Gnadenbild wird seit 1697 im Wiener Stephansdom
verehrt. Kaiser Leopold I. ließ das Bild, auf dem die Muttergottes 1696 auch nach
dem Zeugnis von Protestanten geweint hat, unverzüglich nach Wien bringen und schrieb
der „Mariapötsch“ im selben Jahr den Sieg der christlichen Heere über die Osmanen
bei Zenta zu. Auch von der heute in Mariapocs befindlichen Kopie wurden für 1715 und
1905 Tränenwunder berichtet.
Die Muttergottes von Mariapocs habe seit Jahrhunderten
die Pilger aus der ursprünglich ungeteilten, heute auf die Karpathoukraine beschränkte
Eparchie Mukatschewo zum Gebet um ein friedliches Leben angezogen, so Wallfahrtsleiter
Bischof Milan Sasik in seiner Predigt. Die Ukraine sei vom Blut der Glaubenszeugen
getränkt, die zur Zeit des Stalinismus leiden mussten.
Als Ausgangspunkt einer
Erneuerung bezeichnete Sasik eine Neuevangelisierung nach dem Beispiel Mariens, die
das Wort Gottes mit aufmerksamem Herzen höre. Er rief zum Gebet für die Bekehrung
von Volk und Führung Russlands auf. Dies habe vor dem Hintergrund des aktuellen blutigen
Konflikts und dem Hundert-Jahr-Jubiläum der Botschaft von Fatima (im Jahr 2017) besondere
Aktualität.
Fast ein Jahrtausend lang gehörten die griechisch-katholischen
Gebiete im Karpathenbogen geschlossen zum Königreich Ungarn, ehe sie durch wechselnde
Grenzen, heute durch die Schengengrenze, durchschnitten wurden.