USA: Islamische Widerlegung der Ansprüche des so genannten IS
Mehr als 120 Islamgelehrte weltweit haben die Terrormiliz ‚Islamischer Staat’ (IS)
verurteilt. In einem 18-seitigen Schreiben legen sie laut Nachrichtenagentur KNA dar,
warum die Organisation in eklatantem Widerspruch zum Koran stehe. Zu den Unterzeichnern
zählen der ägyptische Großmufti Schawki Ibrahim Allam und hohe Vertreter der Al-Azhar-Universität
in Kairo, der Jerusalemer Mufti Muhammad Ahmad Hussein sowie Gelehrte und Geistliche
aus Arabien, Nordafrika, Asien, Europa und den USA.
Das namentlich an den IS-Führer
Abu Bakr Al-Baghdadi gerichtete Schreiben spricht den Islamisten die Kompetenz für
Religionsurteile ab. Die Ausrufung eines Kalifats sei unzulässig. Unter den 24 Punkten
des Dokuments bekräftigen die Gelehrten den vom Koran geforderten Schutz von Christen
und anderen religiösen Minderheiten. Akte wie Folter und Leichenschändung, Versklavung,
Zwangsbekehrungen und Unterdrückung von Frauen seien im Islam verboten.
Der
arabische Brief, der auch in einer englischen Übersetzung im Internet dokumentiert
wird, ist in einer theologisch-technischen Fachsprache gehalten. Das Schreiben benutze
jene klassischen islamischen Quellen, die auch von IS benutzt würden, um Nachfolger
anzuwerben, sagte der Leiter des Rats für Amerikanisch-Islamische Beziehungen, Nihad
Awad, dessen Institution in Washington das Dokument verbreitete. Es handle sich um
eine Punkt-für-Punkt-Widerlegung der IS-Philosophie.