Jahr der Orden in Österreich: Sichtbare Lebenshingabe
Dienst und Gebet:
Auf diese Beiträge von Ordensgemeinschaften zum kirchlichen Leben wollen die Orden
Österreichs im kommenden „Jahr des geweihten Lebens“ aufmerksam machen. Die Ideen
dazu wurden an diesem Dienstag von den Orden bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.
Das Themenjahr war von Papst Franziskus ausgerufen worden. Schwester Beatrix Mayrhofer,
Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, sagte dazu:
„Es
geht darum, dass wir das Ordensleben, das Leben der Hingabe an Gott und die Menschen
in einer besonderen Weise zum Vorschein bringen möchten und dass wir stärker ins Bewusstsein
der Öffentlichkeit bringen möchten, was Leben in Hingabe an Gott und die Menschen
in der Kirche bedeutet; in seiner Vielfältigkeit, in seiner Ausrichtung auf Gott,
im Leben im Dienst und im Gebet. Vor allem aber in den vielen, vielen Einzeldiensten,
die wir Ordensleute - und jetzt darf ich sagen, in besonderer Weise die Ordensfrauen,
die österreichweit in vielen Einrichtungen tätig sind - leisten.“
In den
rund 200 Frauen- und Männerorden und ihren vielfältigen Werken wie Ordensschulen,
Ordensspitälern, Sozial- und Kultureinrichtungen sowie in internationalen Werken sei
diese Lebenshingabe Realität. Eröffnet wird das „Jahr der Orden 2015" bei der Herbsttagung
der Orden am 25. November im Wiener Kardinal König Haus. Es endet mit dem Ordenstag
2015 Ende November. Am genauen Programm wird derzeit noch gearbeitet.
Zwei
Projekte wollen die Ordengemeinschaften im kommenden Jahr besonders fördern. Junge
Leute, die einen Sozialeinsatz im Ausland absolvieren, sollen finanziell unterstützt
werden, und die Initiative „Solwodi" soll ausgebaut werden. Der Verein „Solwodi" (Solidarity
with Women in Distress/Solidarität mit Frauen in Not), der in Wien eine Schutzwohnung
für ehemalige Prostituierte und Opfer von Menschenhandel betreibt, wird von sechs
heimischen Frauenorden getragen.
„Wir sehen zunehmend, dass wir zunehmend
und leider Gottes in allen Grenzgebieten Österreichs solche Schutzhäuser brauchen
würden. Es gibt die Planung, ein Haus in Innsbruck zu eröffnen, wir bräuchten dringend
eines in Kärnten, aber auch in der Nähe der tschechischen Grenze, wo immer Frauen
über die Grenze gebracht werden um hier als Ware weiterverkauft zu werden.“
Hintergrund: In
Österreich gibt es derzeit 115 weibliche und 85 männliche Ordensgemeinschaften. Rund
3.950 Ordensfrauen, 1.500 Ordenspriester und 450 Ordensbrüder wirken im Land. Die
234 Ordensschulen werden von rund 50.000 Schülerinnen und Schülern besucht, in den
30 Ordensspitälern werden jährlich rund 515.000 Patienten betreut. Darüber hinaus
gibt es derzeit zehn Säkularinstitute in Österreich, denen 236 Frauen und ein Mann
angehören. Auch die Säkularinstitute werden sich intensiv am „Jahr der Orden 2015"
beteiligen, hieß es bei der Pressekonferenz.