2014-09-24 11:36:07

Generalaudienz: Papst betet für Ebola-Opfer


RealAudioMP3 Papst Franziskus bittet um Gebet und Hilfe für die Länder in Westafrika, die von der Ebola-Epidemie heimgesucht werden. Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch sagte er in Rom:

„Ich bin den vielen Menschen nahe, die von dieser schrecklichen Krankheit betroffen sind. Ich bitte euch, für sie und für alle, die so tragisch das Leben verloren haben, zu beten. Außerdem hoffe ich, dass die internationale Gemeinschaft alles Nötige tun wird, um die Leiden dieser Brüder und Schwestern zu lindern.“

Insgesamt hat Ebola nach Zählung der Weltgesundheitsbehörde bisher in Westafrika 2.803 Menschen das Leben gekostet; die Dunkelziffer dürfte allerdings noch sehr viel höher liegen, weil bei weitem nicht alle Fälle statistisch erfasst werden. Bis November rechnet die Behörde mit fast 21.000 Infizierten.

Franziskus blickt auf Albanien-Reise zurück

Hauptsächlich sprach Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz aber über Albanien. Am vergangenen Sonntag hat er das Land besucht, es war seine erste offizielle Europareise außerhalb Italiens.

„Ich habe dort mit großer Genugtuung festgestellt, dass das friedliche und fruchtbare Zusammenleben von Menschen und Gruppen verschiedener Religionen nicht nur wünschenswert ist, sondern ganz konkret möglich und machbar. Das ist ein echter Dialog, der etwas bringt, der sich vor Relativismus hütet und die Identität jedes Einzelnen nicht untergräbt. Was den verschiedenen religiösen Ausdrucksformen gemeinsam ist, ist der Weg des Lebens, der gute Wille, dem Nächsten Gutes zu tun und dabei die jeweils eigene Identität nicht zu verleugnen oder zu verstecken.“

Mit innerer Bewegung dachte der Papst an sein Treffen mit Überlebenden der Religionsverfolgung in Albanien zurück: Fünfzig Jahre lang hatte das kommunistische Regime bis Ende 1990 alle Glaubensrichtungen unterdrückt, schon ein Kreuzzeichen konnte einen Menschen damals ins Gefängnis oder in einen Folterkeller bringen.

„Die Märtyrer sind keine Verlierer“

„Dank der Anwesenheit einiger älterer Menschen, die die furchtbaren Verfolgungen am eigenen Leib erlebt haben, ist der Glaube so vieler heroischer Zeugen zur Sprache gekommen, die Christus bis zur letzten Konsequenz treu geblieben sind... Auch heute kommt die Kraft der Kirche nicht so sehr aus ihren organisatorischen Fähigkeiten oder Strukturen, so nötig diese auch sein mögen. Unsere Kraft ist die Liebe Christi!“

Für vierzig Priester, die von den Kommunisten wegen ihres Glaubens hingerichtet wurden, läuft derzeit ein Seligsprechungsverfahren; zu dieser Zahl kämen, so Papst Franziskus, noch Hunderte weiterer Christen, aber auch Moslems hinzu, die ihres Bekenntnisses wegen gefoltert, inhaftiert, deportiert, getötet worden seien.

„Es waren dunkle Jahre, während denen die Religionsfreiheit fast vernichtet wurde; Tausende von Kirchen und Moscheen wurden zerstört, in Lagerhallen oder Kinos verwandelt, religiöse Bücher wurden verbrannt, und Eltern durften ihren Kindern keine religiösen Vornamen mehr geben. Die Erinnerung an diese dramatischen Ereignisse ist essentiell für die Zukunft eines Volkes.“

Und das Gedenken an die Märtyrer sei sogar eine Art „Garantie für die Bestimmung Albaniens“, fuhr der Papst fort:

„Ihr Blut wurde nicht umsonst vergossen, sondern ist ein Samen, der Früchte des Friedens und der Brüderlichkeit reifen lassen wird. Heute ist Albanien tatsächlich ein Beispiel für die Wiedergeburt der Kirche und für das friedliche Zusammenleben der Religionen. Die Märtyrer sind also keine Verlierer, sondern Gewinner: Ihr Zeugnis lässt Gottes Allmacht spüren, der sein Volk immer tröstet, ihm neue Straßen und Horizonte der Hoffnung öffnet.“

(rv 24.09.2014 sk)









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