Jemen: Christliche Entwicklungsarbeiter nach Entführung getötet
Die seit fünf Jahren im Jemen vermissten Entwicklungshelfer, ein sächsisches Ehepaar
und sein Sohn, sind tot. Das bestätigte Reinhard Pötschke, ein Verwandter der Familie,
am Dienstag in Radebeul. Demnach hat das Auswärtige Amt die Angehörigen über den Tod
der entführten evangelikalen Entwicklungshelfer informiert. Pötschke erklärte, die
bei der Geiselnahme 36 Jahre alten Eltern seien gewaltsam gestorben, ihr knapp einjähriger
Sohn dagegen vermutlich an einer Infektion.
Pötschke, der als Pfarrer tätig
ist, kündigte an, dass es einen Trauergottesdienst für die aus dem ostsächsischen
Menschwitz stammenden Verstorbenen geben werde. Dieser finde jedoch nur im engen Familien-
und Freundeskreis statt.
Die Familie wurde mit ihren insgesamt drei Kindern
im Juni 2009 zusammen mit vier weiteren Christen in der nordjemenitischen Provinz
Saada entführt. Sie hatten dort für eine christliche Hilfsorganisation in einem Krankenhaus
gearbeitet. Die beiden Töchter kamen im Mai 2010 frei und kehrten nach Deutschland
zurück. Drei weitere Opfer aus der Gruppe wurden erschossen aufgefunden. Die gut 25
Millionen Einwohner Jemens sind fast ausnahmslos muslimisch.