Der Vatikan hat sich für die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen der sozialistischen
Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der bürgerlichen Opposition ausgesprochen.
Dieser Dialog war zuletzt ins Stocken geraten. Die Kirche sei bereit, einen Beitrag
zu leisten, um das Wohl des Landes zu fördern und Spannungen zu überwinden. Dies sagte
Papstbotschafter Aldo Giordano laut Angaben des Radiosenders „Union Radio“ vom Sonntag.
Nach wochenlangen Massenprotesten hatte die Maduro-Regierung und Teile der Opposition
im April dieses Jahres Gespräche zur Überwindung der politischen und wirtschaftlichen
Krise aufgenommen. Daran hatte außer Vertretern des südamerikanischen Staatenbündnisses
UNASUR auch der Vatikanbotschafter als Vermittler teilgenommen. Der Dialog war allerdings
kurz darauf wieder ausgesetzt worden.
Die Proteste richteten sich gegen Lebensmittelknappheit,
hohe Kriminalität, Polizeigewalt und staatliche Zensur. Die venezolanische Regierung
hatte die Proteste als Putschversuch bezeichnet und zahlreiche Oppositionspolitiker
unter dem Vorwurf verhaften lassen, für die Gewalt verantwortlich zu sein. Menschenrechtsorganisationen
erheben schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Human Rights Watch bezeichnete
die Lage in Venezuela zuletzt als „zutiefst besorgniserregend“.