2014-09-22 11:23:38

Papst trifft Waisenkinder und Pfleger im Bethanien-Zentrum


RealAudioMP3 Letzter Termin des Papstes in Albanien war am Sonntagabend der Besuch in einer Sozialeinrichtung am Stadtrand von Tirana. Eine Stunde verbrachte der Papst in dem „Bethanien-Zentrum“. Kleine Besonderheit: Die Gründerin der „Bethanien“-Gemeinschaft, eine Italienerin, ist geschieden, und ihre Gemeinschaft hat am Hauptsitz, im Bistum Verona, noch keine kirchliche Anerkennung. Viele von denen, die sich bei „Bethanien“ für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Italien, Albanien und Kenia engagieren, sind keine „typischen“ Katholiken, sondern von der Kirche oft Enttäuschte. Eine umso größere Überraschung war es für „Bethanien“, dass der Papst gerade zu ihnen an den Stadtrand kam.

Papst Franziskus betonte bei seiner Ansprache die Besonderheit des Ortes:

An Orten wie diesem werden wir alle im Glauben gestärkt, wird uns allen geholfen zu glauben, denn wir sehen, wie der Glaube zu konkreter Liebe wird.“

Für ihn sei die Einrichtung ein Beweis der Existenz einer friedlichen und brüderlichen Gemeinschaft zwischen unterschiedlichen Ethnien und religiösen Bekenntnissen, so der Papst. In seiner Ansprache lobte er weiter die Stärke der Güte, die zu den wichtigsten Werten zähle: Sie schenke ein ruhiges Gewissen und helfe vor allem dabei, auf Vergeltung zu verzichten. Wie auch schon beim Angelus-Gebet warnte der Papst vor Habgier und im Speziellen vor Geldgier, denn Geld könne nie so dankbar sein, wie ein anderer Mensch für eine gute Tat:

„Das Gute belohnt uns unendlich mehr als das Geld, das hingegen enttäuscht, denn wir sind geschaffen, um die Liebe Gottes anzunehmen und unsererseits wiederzuschenken, und nicht, um alles auf der Grundlage des Geldes oder der Macht zu beurteilen.“

Papst Franziskus hob in diesem Kontext insbesondere die Geschichte von Mirjan Paolo hervor. Er ist ein Helfer des Bethanien Zentrums, der bei der Begrüßung erzählte, dass er sich seit 15 Jahren ‚freudig aufopfern würde‘, um anderen zu helfen. Diese Hingabe sei das Geheimnis eines gelungenen Lebens, so der Papst. Viele Menschen hätten dies leider aus den Augen verloren, da wir in einer Zeit lebten, wo viele Menschen nur dem Vergnügen und irdischen Reichtümern nachhetzen würden, so Franziskus:

„Das Geheimnis eines gelungenen Lebens ist dagegen, zu lieben und sich aus Liebe hinzugeben. Dann findet man die Kraft, sich ,freudig aufzuopfern', und der Einsatz, der am meisten einfordert, wird zur Quelle einer größeren Freude. Dann machen endgültige Lebensentscheidungen keine Angst mehr, sondern erscheinen in ihrem wahren Licht, als eine Weise, die eigene Freiheit vollkommen zu verwirklichen.“

Nach dem Besuch im Bethanien-Zentrum, insgesamt sechs Ansprachen und elf Stunden in Albanien ging es für Papst Franziskus um acht Uhr abends wieder zurück nach Italien mit einem Dinner am Bord des Flugzeuges.

(rv 21.09.2014 no)









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